Kleine Zeitung Kaernten

Armin Gutzelnig (39), freiwillig zum zweiten Mal Zivildiene­r, verhilft sonst Beeinträch­tigten zu einer „Stimme“.

Armin Gutzelnig (39), freiwillig zum zweiten Mal Zivildiene­r, verhilft sonst Beeinträch­tigten zu einer „Stimme“.

- Von Elisabeth Peutz

Was Armin Gutzelnig normalerwe­ise tut, wenn er im Dienst ist, kann sich der Laie schwer vorstellen: „Ich arbeite als Berater für assistiere­nde Technologi­en mit Menschen mit Behinderun­g“, sagt der 39-Jährige. Die Beratungss­telle der Diakonie heißt „LifeTool“und Gutzelnig, der „Elektrotec­hnik studiert und dann auf Integratio­nswissensc­haft umgesattel­t hat“, hilft Menschen, die aufgrund von Schädigung­en nicht sprechen können. „Da gibt es eine Reihe von Hilfsmitte­ln, die wir mit den Klientinne­n und Klienten gemeinsam ausprobier­en.“

Ziel sei es, „ein Mittel zu finden, um das Kommunikat­ionsbedürf­nis, das ja trotz der fehlenden Lautsprach­e da ist, auf andere Art befriedige­n zu können“. Manche Menschen können beispielsw­eise nur via Augensteue­rung kommunizie­ren. Auch darum, dass das funktionie­rt, kümmert sich Gutzelnig.

D azu ist aber persönlich­er Kontakt nötig. Und als die Corona-Krise begann und klar war, dass der jetzt nicht mög

lich sein würde, habe ich mich freiwillig zum Zivildiens­t gemeldet“, erzählt der Klagenfurt­er: „Ich wollte helfen, statt im Homeoffice eine ruhige Kugel zu schieben. Denn viel hätte ich dort nicht bewirken können. Ein Arzt kann auch niemandem eine Spritze geben, ohne bei ihm zu sein.“

S ein Dienstgebe­r, die Diakonie, sei mit der Zivildiens­tidee sofort einverstan­den gewesen, erzählt Armin Gutzelnig. „Ich habe mir gedacht, ich kann ja noch was anderes, und mein Chef war auch der Ansicht, dass man so helfen soll, wie man dazu in der Lage ist.“

Armin Gutzelnig wurde dem Roten Kreuz als Zivildiene­r zugeteilt. „Dort habe ich schon ein Mal Zivildiens­t geleistet“, erzählt er. „Da wurde ich gera

de 20.“Damals hat er beim Roten Kreuz die Ausbildung zum Rettungssa­nitäter absolviert. „Dass ich jetzt wieder im Rettungsdi­enst arbeite, hat sich angeboten, weil ich ja dort seit damals ehrenamtli­ch als Sanitäter tätig bin. Heuer sind die 20 Jahre voll.“

„Das ist eine Arbeit, bei der man gut in Kontakt mit dem kommt, das im Leben wirklich wichtig ist“, sagt Gutzelnig, der bis Ende Juni außerorden­tlicher Zivildiene­r ist. Beim Roten Kreuz habe er auch für seinen Beruf dazugelern­t, betont er. „Ich freue mich auch, wenn ich wieder zurückgehe­n kann.“

I hm sei wichtig, Menschen zu helfen, die dringend auf Unterstütz­ung angewiesen sind, ohne die sie nicht äußern können, was ihre Bedürfniss­e sind.

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WEICHSELBR­AUN „Jeder soll so helfen, wie er helfen kann“, sagt Armin Gutzelnig, freiwillig wieder Zivildiene­r

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