Armin Gutzelnig (39), freiwillig zum zweiten Mal Zivildiener, verhilft sonst Beeinträchtigten zu einer „Stimme“.
Armin Gutzelnig (39), freiwillig zum zweiten Mal Zivildiener, verhilft sonst Beeinträchtigten zu einer „Stimme“.
Was Armin Gutzelnig normalerweise tut, wenn er im Dienst ist, kann sich der Laie schwer vorstellen: „Ich arbeite als Berater für assistierende Technologien mit Menschen mit Behinderung“, sagt der 39-Jährige. Die Beratungsstelle der Diakonie heißt „LifeTool“und Gutzelnig, der „Elektrotechnik studiert und dann auf Integrationswissenschaft umgesattelt hat“, hilft Menschen, die aufgrund von Schädigungen nicht sprechen können. „Da gibt es eine Reihe von Hilfsmitteln, die wir mit den Klientinnen und Klienten gemeinsam ausprobieren.“
Ziel sei es, „ein Mittel zu finden, um das Kommunikationsbedürfnis, das ja trotz der fehlenden Lautsprache da ist, auf andere Art befriedigen zu können“. Manche Menschen können beispielsweise nur via Augensteuerung kommunizieren. Auch darum, dass das funktioniert, kümmert sich Gutzelnig.
D azu ist aber persönlicher Kontakt nötig. Und als die Corona-Krise begann und klar war, dass der jetzt nicht mög
lich sein würde, habe ich mich freiwillig zum Zivildienst gemeldet“, erzählt der Klagenfurter: „Ich wollte helfen, statt im Homeoffice eine ruhige Kugel zu schieben. Denn viel hätte ich dort nicht bewirken können. Ein Arzt kann auch niemandem eine Spritze geben, ohne bei ihm zu sein.“
S ein Dienstgeber, die Diakonie, sei mit der Zivildienstidee sofort einverstanden gewesen, erzählt Armin Gutzelnig. „Ich habe mir gedacht, ich kann ja noch was anderes, und mein Chef war auch der Ansicht, dass man so helfen soll, wie man dazu in der Lage ist.“
Armin Gutzelnig wurde dem Roten Kreuz als Zivildiener zugeteilt. „Dort habe ich schon ein Mal Zivildienst geleistet“, erzählt er. „Da wurde ich gera
de 20.“Damals hat er beim Roten Kreuz die Ausbildung zum Rettungssanitäter absolviert. „Dass ich jetzt wieder im Rettungsdienst arbeite, hat sich angeboten, weil ich ja dort seit damals ehrenamtlich als Sanitäter tätig bin. Heuer sind die 20 Jahre voll.“
„Das ist eine Arbeit, bei der man gut in Kontakt mit dem kommt, das im Leben wirklich wichtig ist“, sagt Gutzelnig, der bis Ende Juni außerordentlicher Zivildiener ist. Beim Roten Kreuz habe er auch für seinen Beruf dazugelernt, betont er. „Ich freue mich auch, wenn ich wieder zurückgehen kann.“
I hm sei wichtig, Menschen zu helfen, die dringend auf Unterstützung angewiesen sind, ohne die sie nicht äußern können, was ihre Bedürfnisse sind.