Kleine Zeitung Kaernten

Esther Weitschach­er

Esther Weitschach­er (43) rief die „Stanatour 1“ins Leben. Ihre Steine schmücken ganz Kärnten und darüber hinaus.

- Von Lisa Holzfeind

rief die „Stanatour 1“ins Leben. Ihre Steine schmücken ganz Kärnten und darüber hinaus.

Esther Weitschach­er ist seit jeher von Steinen fasziniert. „Ich bin neben einem Bach aufgewachs­en und habe schon als Kind immer gerne auf ihnen herumgekla­ubt“, erinnert sie sich an die Kindheit nahe des Mirnocks, von dem einer Sage nach ein Riese einst riesengroß­e Felsbrocke­n gestoßen haben soll.

An ihrer Liebe zu den Steinen lässt die Ferndorfer­in jetzt andere teilhaben. Vor wenigen Wochen hat die 43-Jährige auf Facebook die Seite „Stanatour 1“ins Leben gerufen und einen Volltreffe­r gelandet. Mehr als 15.800 Fans zählt sie Gruppe mittlerwei­le. „Damit sind wir die größte Steingrupp­e Österreich­s“, sagt sie stolz.

Mit ihrer „Stanatour 1“-Initiative ruft sie dazu auf, selbst bemalte Steine in der freien Natur „auszusetze­n“. Wer einen findet, darf ihn weitertrag­en. Wichtig: Die Steine müssen mit dem Hashtag „Stanatour 1“und der Postleitza­hl jenen Ortes, an dem sie bemalt wurden, versehen sein. „Der Finder kann dann ein Foto vom Stein in unsere Gruppe stellen und so kann nachverfol­gt werden, wie weit er gereist ist“, erklärt Weitschach­er. So schafften es ihre Kunstwerke von Kärnten bis nach Graz, Slowenien und die Schweiz.

D ie Idee hinter dem Projekt ist zwar nicht neu – sie gibt es weltweit – aber in Kärnten war sie bisher wenig bekannt. „Ich will das Land bunter machen und in Zeiten von Corona Freude bereiten“, sagt die 43Jährige, die von der Natur zur Kärntner Version der Steinetour inspiriert wurde. „Ich war immer spazieren. Das hat mir geholfen, 50 Kilogramm abzunehmen. Weil Spazieren alleine aber fad war, wollte ich es mit einem Spiel verbinden“, schildert Weitschach­er. Seitdem legt sie ihre bunten Steine für Spaziergän­ger, Wanderer oder Läufer am Wegesrand aus. „Welches Motiv ich nehme, sagt mir der Stein. Wenn er eine Herzform hat, male ich natürlich ein Herz darauf.“

Zusammen mit ihrem Mann Johannes hat sie bis dato 400 Steine mit Acrylfarbe­n bemalt. „Ich male die einfachen Dinge, wie eine Gurke, einen Vogel oder Elefanten, er ist der Künstler unter uns und zeichnet Landschaft­en oder Prinzessin­nen“, sagt Weitschach­er, die hauptberuf­lich als Direktions­assistenti­n in der Eishalle in Villach arbeitet. Ihre Initiative hat sich mittlerwei­le in Kunstkreis­en herumgespr­ochen. So hat der junge freischaff­ende Künstler David Pucher aus Spittal ein Porträt von Sänger Ed Sheeran gestaltet.

B eteiligen kann sich prinzipiel­l jeder. „Alle Arten von Steinen sind erlaubt, Tabu sind aber Friedhöfe und Privatgrun­dstücke“, sagt Weitschach­er, die auf Umweltschu­tz Wert legt: „Meine Steine haben keine Verzierung­en, die der Umwelt schaden. Die Acrylfarbe­n werden mit Klarlack auf Wasserbasi­s versiegelt, damit die Farbe am Stein bleibt.“

Wenn Weitschach­er nicht gerade Steine verziert, nutzt sie die freie Zeit zum Reisen. Das muss wegen Corona derzeit hintangest­ellt werden.

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RAUNIG Unterschie­dliche Motive schmücken Weitschach­ers Steinetour

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