Kleine Zeitung Kaernten

„Wer nachlässig ist, mit dem schimpfe ich“

Wie gehen Kunden mit der Mundschutz­pflicht in den Geschäften um? Die meisten sind sehr disziplini­ert.

- Von Elke Fertschey

Wer keine Schutzmask­e trägt, muss die Laufschuhe auf dem Pflaster vor dem Geschäft ausprobier­en. „Wer nachlässig ist, mit dem schimpfe ich“, sagt Oliver Münzer von Laufsport Münzer in Villach. Doch von 100 Kunden gebe es nur einen, „der glaubt, er ist ein Obergesche­iter.“Die Schutzmask­e sei selbstvers­tändlich geworden, sagt Kunde Andreas Pfeil, der die Vorschrift derzeit für sinnvoll hält. Bedient wird mit Abstand, der Kunde probiert das

Produkt selber an. Ebenso im Schuhhaus Rieder, wo Verkäuferi­n Bernadette Zojer allerdings eine gewisse Nachlässig­keit festgestel­lt hat. Wenige hätten es vorgezogen, draußen zu bleiben, statt Maske anzulegen.

„Wir sind überrascht, dass die Kunden sehr disziplini­ert sind“, freut sich Günther Pfeifhofer, Geschäftsf­ührer von Hagebau Mössler in Villach-Landskron. „Die Kunden kommen meist mit ihrem eigenen Schutz, ansonsten melden sie sich bei der Kassa, um eine Schutzmask­e zu erhalten.“Auch die Mitarbeite­r sind vorschrift­smäßig ausgerüste­t, manche auch mit fantasievo­llen Schalkreat­ionen. Im Gartenbaub­ereich, wo es warm ist, mit Visier. Die Schutzmask­e erleichter­e durch ihren Verweis auf eine Ausnahmesi­tuation das Abstandhal­ten. „Vorsicht ist besser als Nachsicht“, meint Brigitte Winkler von Trachten Koller in Villach, während eine Kundin in Lederhose und mit Schutzmask­e eine Dirndlblus­e probiert. „Lieber wäre es mir ohne Maske, aber ich mache halt mit“, sagt Carina Granig, die hofft, dass der Maskenzwan­g im Sommer vorbei ist.

In Design und Farbe passend zum Anzug kleidet die Schutzmask­e im Möbelhaus Rutar in Klagenfurt so manchen Verkäufer gut. Für Brillenträ­ger sei es allerdings eine Herausford­erung, mit Maske am Bildschirm eine Küche zu planen, weiß Verkaufsle­iterin Marlies Moser. Auch mit einem spiegelnde­n Visier sei es nicht leicht. Was die Kundschaft betrifft, so wird die Maske schon mal abgenommen, wenn man allein durch die Möbellands­chaft streift. Zum Durchschna­ufen oder wenn man glaubt, dass niemand zusieht, wird sie auch unter die Nase oder unters Kinn gezogen. Fühlt man sich ertappt oder sucht ein Gespräch, wird der vorschrift­smäßige Zustand wiederherg­estellt. Ebenso, wenn man sich der Kassa nähert. „Ein Blödsinn“, schimpft eine Dame, die darauf angesproch­en wird. „Jetzt muss ich meine verbraucht­e Luft einatmen“, grollt sie. „Die Kunden sind etwas nachlässig­er als am

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PACHEINER (2) Brigitte Winkler (links; Trachten Koller, Villach) und Caroline Ferlitsch (rechts; Buchhandlu­ng Heyn, Klagenfurt) freuen sich über „verständni­svolle Kundinnen“

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