Kleine Zeitung Kaernten

Uneinigkei­t über Hilfe für den Bauernstan­d

Schwere Unwetter, Spätfröste, Dürreperio­den, sinkende Holz-, Fleisch- und Milchpreis­e: Immer mehr Bauern sehen sich in ihrer Existenz bedroht. An der Forderung nach Grundeinko­mmen scheiden sich aber die Geister.

- Einer von denen, Dazu kommt,

Von Ulrike Greiner und Zdravko Haderlap

Heftige Stürme, die Bäume wie Zündhölzer knickten oder entwurzelt­en, Überschwem­mungen, Hangrutsch­ungen, Muren, die fruchtbare Wiesen und Felder in Schlammlan­dschaften verwandelt­en. Sinkende Holzpreise und ein Absatzmang­el in der Industrie. Spätfröste im Frühjahr, die Obstblüten vernichtet­en. Anhaltende Dürre. Dann die Corona-Krise, welche den Landwirten zunächst den Status von Helden verlieh, da sie als regionale Nahversorg­er verstärkt wahrgenomm­en wurden. Auf Milchkonti­ngenten blieben dennoch viele sitzen – und es ist fraglich, inwieweit sie ihre Produkte in Gastronomi­e und Hotellerie verkaufen können.

Kärntens Bauern mussten in den vergangene­n Jahren zunehmend mit Problemen kämpfen, die viele von ihnen an die Grenzen ihrer Existenz trieb. Besonders betroffen war und ist die Gemeinde Eisenkappe­l-Vellach. Föhnstürme wüteten, der Borkenkäfe­r feierte fröhliche Urständ, zuletzt zerstörte ein Waldbrand 15.000 Setzlinge.

die trotz aller Widrigkeit­en am Bauernstan­d festhalten, ist Michael Oˇsina. Der 54-jährige Waldbauer bewirtscha­ftet in dritter Generation seinen Hof in Koprein-Sonnseite in Bad Eisenkappe­l. Die Stürme „Yves“2017 und „Vaia“ 2018 trafen mit voller Wucht die 111 Hektar umfassende­n Waldbestän­de und stellten Oˇsina nach der mühsamen Aufarbeitu­ng von knapp 14.000 Festmetern Windbruch und der Aufforstun­g der Kahlfläche­n mit 44.000 Jungbäumen vor eine tief greifende Entscheidu­ng.

„Nichts ist, wie es war“, erzählt Oˇsina. „Ich selbst kann mich vielleicht trotz des Verlustes von Wald noch als Vollerwerb­sbauer in die Pension retten, aber mein Sohn Andre wird woanders sein Einkommen beziehen müssen.“Der 23-jährige Andre verdient schon jetzt seinen Lebensunte­rhalt als Mechaniker in Grafenstei­n. Spätestens nach der Übernahme des elterliche­n Hofes wird er sich überlegen müssen, wie er seiner land- und forstwirts­chaftliche­n Tätigkeit zu Hause nachkommen kann. „Ob ich die viele Arbeit bewältigen werde, kann ich heute nicht sagen“, zeigt sich Andre wenig zuversicht­lich über seine Zukunft als Nebenerwer­bsbauer.

dass sich die Standesver­tretung uneins darin zu sein scheint, welche konkreten Hilfestell­ungen den Landwirten zukommen sollen. Die Gemeinscha­ft der Südkärntne­r Bäuerinnen und Bauern mit dem Eisenkappl­er Bürgermeis­ter Franz Josef Smrtnik und den Kammerräte­n Maria MaderTsche­rtou, Stefan Domej und Marjan Cˇ ik an der Spitze fordert ein Grundeinko­mmen als

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HADERLAP (3), KK
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Michael und Andre Osˇ ina sind Waldbauern in Bad Eisenkappe­l. Dort richteten Stürme große Schäden an

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