Bund will Geld verteilen, Länder ausgeschlossen
700 Millionen Euro für Sport, Kunst und Kultur sind fix. Wer wie viel bekommt, will der Bund alleine entscheiden. Nur eine Richtlinie für alle drei Bereiche.
So eine Regelung kann nur Menschen einfallen, die sich nicht wirklich mit der Materie „Sport“beschäftigen. In einer Video-Konferenz mit den Landessportreferenten erklärte das Sportministerium, die 700 Millionen Euro für die Kultur, die Kunst und den Sport seien fixiert. Die Auszahlung werde der Bund allein vornehmen, die Länder sind in die Vergabe der Gelder nicht involviert. Hoffentlich ist hier das letzte Wort noch nicht gesprochen. Noch etwas stößt den Zuständigen für den Sport in den Ländern sehr sauer auf: Es wird nur Richtlinien für alle drei Bereiche gemeinsam geben. Derzeit fehlen die jedoch noch völlig, ebenso wie die gesamte EDV für die Abwicklung.
„Ich will keinen Keil zwischen Kunst, Kultur und Sport treiben, aber wie das mit den gemeinsamen Regeln für alle drei Bereiche gehen soll, ist mir ein Rätsel. Der Sport hat doch völlig andere Anforderungen als die Kunst oder Kultur“, stellt Kärntens Landessportdirektor klar, „das kann so nicht funktionieren“. Kärntens Landeshauptmann stellte bei der Konferenz gleich eine Forderung an die Regierung: „Wir brauchen eine schnelle, unbürokratische Förderung. Der Bund soll einmal 50 Prozent des gesamten Geldes, z. B. für den Sport, im Juni auszahlen. Ob die Förderungen rechtens waren, kann zu einem späteren Zeitpunkt geprüft werden. Gleiches gilt dann für die zweite Tranche.“
A rthofer ergänzt: „Wenn zuerst die vielen Tausenden Anträge geprüft werden müssen, ehe das Geld fließt, sind viele, viele kleine Sportvereine schon tot.“Daher sagt Kaiser ganz klar: „Bis Anfang Juni muss eine Lösung her, die erste Rate ausbezahlt werden. Passiert das nicht, sehe ich schwarz für den Sport.“Der Landessportdirektor kann das mit Zahlen für Kärnten unterstreichen: „Wir haben bisher Anträge über 1,5 Millionen Euro erhalten, in denen die Sportvereine im Land ihre bisherigen Schäden durch die Corona-Krise auflisten. Ich gehe nicht davon aus, dass das schon alles ist.“och ein Punkt zwingt die Länderchefs zu einer gemeinsamen Aktion. „Alle Bundesländer werden gemeinsam einen Brief an das Unterrichtsministerium verfassen, in dem sie das Offenhalten der Schulsporteinrichtungen im Sommer verlangen. Die Turnsäle und Hallen müssen für die Hallensportarten geöffnet bleiben, damit die Sportler trainieren können“, sagt Arthofer, der sich besonders über den Erfolg der Petition, die von der sportartenübergreifende Plattform „Zukunft Kärntner Sport“initiiert wurde, freut: „Über die Vereine haben bereits 83.000 Personen diese unterzeichnet. Bis 30. Mai kann noch unterschrieben werden, dann übergeben wir die Petition dem Sportminister.“
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