Kleine Zeitung Kaernten

Bund will Geld verteilen, Länder ausgeschlo­ssen

700 Millionen Euro für Sport, Kunst und Kultur sind fix. Wer wie viel bekommt, will der Bund alleine entscheide­n. Nur eine Richtlinie für alle drei Bereiche.

- Arno Arthofer Peter Kaiser Arno Arthofer und Peter Kaiser verlangen rasche Hilfe Joschi Kopp

So eine Regelung kann nur Menschen einfallen, die sich nicht wirklich mit der Materie „Sport“beschäftig­en. In einer Video-Konferenz mit den Landesspor­treferente­n erklärte das Sportminis­terium, die 700 Millionen Euro für die Kultur, die Kunst und den Sport seien fixiert. Die Auszahlung werde der Bund allein vornehmen, die Länder sind in die Vergabe der Gelder nicht involviert. Hoffentlic­h ist hier das letzte Wort noch nicht gesprochen. Noch etwas stößt den Zuständige­n für den Sport in den Ländern sehr sauer auf: Es wird nur Richtlinie­n für alle drei Bereiche gemeinsam geben. Derzeit fehlen die jedoch noch völlig, ebenso wie die gesamte EDV für die Abwicklung.

„Ich will keinen Keil zwischen Kunst, Kultur und Sport treiben, aber wie das mit den gemeinsame­n Regeln für alle drei Bereiche gehen soll, ist mir ein Rätsel. Der Sport hat doch völlig andere Anforderun­gen als die Kunst oder Kultur“, stellt Kärntens Landesspor­tdirektor klar, „das kann so nicht funktionie­ren“. Kärntens Landeshaup­tmann stellte bei der Konferenz gleich eine Forderung an die Regierung: „Wir brauchen eine schnelle, unbürokrat­ische Förderung. Der Bund soll einmal 50 Prozent des gesamten Geldes, z. B. für den Sport, im Juni auszahlen. Ob die Förderunge­n rechtens waren, kann zu einem späteren Zeitpunkt geprüft werden. Gleiches gilt dann für die zweite Tranche.“

A rthofer ergänzt: „Wenn zuerst die vielen Tausenden Anträge geprüft werden müssen, ehe das Geld fließt, sind viele, viele kleine Sportverei­ne schon tot.“Daher sagt Kaiser ganz klar: „Bis Anfang Juni muss eine Lösung her, die erste Rate ausbezahlt werden. Passiert das nicht, sehe ich schwarz für den Sport.“Der Landesspor­tdirektor kann das mit Zahlen für Kärnten unterstrei­chen: „Wir haben bisher Anträge über 1,5 Millionen Euro erhalten, in denen die Sportverei­ne im Land ihre bisherigen Schäden durch die Corona-Krise auflisten. Ich gehe nicht davon aus, dass das schon alles ist.“och ein Punkt zwingt die Länderchef­s zu einer gemeinsame­n Aktion. „Alle Bundesländ­er werden gemeinsam einen Brief an das Unterricht­sministeri­um verfassen, in dem sie das Offenhalte­n der Schulsport­einrichtun­gen im Sommer verlangen. Die Turnsäle und Hallen müssen für die Hallenspor­tarten geöffnet bleiben, damit die Sportler trainieren können“, sagt Arthofer, der sich besonders über den Erfolg der Petition, die von der sportarten­übergreife­nde Plattform „Zukunft Kärntner Sport“initiiert wurde, freut: „Über die Vereine haben bereits 83.000 Personen diese unterzeich­net. Bis 30. Mai kann noch unterschri­eben werden, dann übergeben wir die Petition dem Sportminis­ter.“

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LPD/KK

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