Hass im Netz: Firmen stoppen Werbung auf Facebook.
Gegen Hass im Netz: Facebook-Chef Mark Zuckerberg will nun einlenken.
Aus Protest gegen den Umgang von Facebook mit Hasskommentaren und abwertenden Inhalten in seinen Diensten haben sich mittlerweile Dutzende Unternehmen einem Aufruf zum Werbeboykott angeschlossen. Die Initiative #StopHateForProfit führte auf ihrer Website am Sonntag in einer Liste gut 90 Unternehmen, die ihre Werbung auf Facebook in den USA erst einmal stoppen. Einige der Unternehmen wollen diese Maßnahme auch auf die FacebookTochter Instagram sowie auf Twitter ausweiten. Facebook will nun stärker gegen Hassnachrichten und Falschmeldungen vorgehen, betonte Chef Mark Zuckerberg.
Als große Namen kamen zuletzt unter anderem der Konsumgüterriese Unilever und der Autobauer Honda dazu. Der Getränkeriese Coca-Cola kündigte ebenfalls an, für mindestens 30 Tage auf allen sozialen Plattformen weltweit seine Werbung auszusetzen. Er schließe sich aber nicht dem Boykott an, betonten Sprecher in diversen US-Medien. Die Protestwelle gegen Rassismus und Polizeigewalt im Zuge des Todes des Afroamerikaners George Floyd hatte die Kritik an Facebook wieder aufflammen lassen, zu nachlässig mit kontroversen Beiträgen umzugehen. Dazu trug auch Konzernchef Zuckerberg wesentlich bei, der sich weigerte, gegen umstrittene Aussagen von US-Präsident Donald Trump einzuschreiten. Dafür gab es sogar Kritik von eigenen Mitarbeitern.
Mit dem Aufruf der von Bürgerrechtsorganisationen Mitte Juni ins Leben gerufenen Initiative zum Werbeboykott soll der Konzern an einer empfindlichen Stelle getroffen werden – Facebook macht fast seinen ganzen Umsatz mit Werbeerlösen.