Ein schwebendes Elektroboot auf dem Wörthersee.
Öko-Innovation: Ein foilendes Elektroboot nimmt es am Wörthersee mit CO -Booten auf. Speed-Boot gleitet auf „Stelzen“.
Elektroboote überwiegen bereits jetzt am Wörthersee und sind schon aus ökologischer Sicht selbstverständlich die Zukunft,“erklärt Wolfgang Schmalzl. „Die EMobilität eröffnet im Bootsbau nun auch noch weitreichende technologische Innovationen“, ergänzt Sohn Paul Schmalzl. Bei dem in Schweden gebauten E-Boot, das die beiden Geschäftsführer der Bootswerft in Velden am Samstag präsentierten, sind jedenfalls Hightech und Ökologie erstaunlich gepaart. Bei einer Geschwindigkeit von 14 Knoten (rund 26 km/ h) foilt das Boot, das heißt, es hebt sich aus dem Wasser und scheint auf zwei KarbonfiberTragflächen wie im Flug über den See zu schweben.
„Durch den geringen Wasserwiderstand der Tragflächen braucht die Candela Seven nur 20 Prozent der Energie, die sonst ein Elektroboot aufwenden müsste“, erläutert Gustav Hasselskog. Der Schwede entwickelt seit fünf Jahren an der Bootstechnologie, „mit der wir ein Elektroboot mit höherer Geschwindigkeit und größerer Reichweite schaffen“. Während herkömmliche Elektroboote, die eine zum Beispiel für Wasserski notwendige Antriebskraft haben, Batterien mit rund 120 kWh benötigen, komme das schwedische Elektroboot dank der Tragflächen-Fahrt mit 40 kWh aus. „Damit erzielen wir eine Geschwindigkeit von 30 Knoten (und 55,5 km/h) und eine Reichweite von 50 nautischen Meilen (rund 90 Kilometer)“, erzählt Hasselskog.
„Ich habe 2005 das erste EBoot mit Lithiumbatterie auf dem Wörthersee eingeführt“, sagt Wolfgang Schmalzl. „Dieses E-Boot halten wir für die größte Innovation im Nautikbereich seit dem Einbau von Lithiumbatterien“, betont Paul Schmalzl. Die Innovation liegt besonders in den Sensoren an den Tragflächen. „Sie messen 100 Mal pro Sekunde pitch and roll“, das heißt, den Abstand zur Wasseroberfläche und die seitliche Neigung. Datensteuerung mache das Boot stabil. Die Technologie will man in Schweden so weit bringen, um sogar Fähren auf E-Antrieb umzustellen. Bald werde es autonom gesteuerte Boote geben. Von Rettung bis Transport entstünden neue Einsatzmöglichkeiten. Zuerst denke man daran, mit dem E-Speedboot spritbetankte Boote zu erübrigen.
Dies CO2-Motorboote seien „am Wörthersee mit 340 limitiert, aber haben unbefristete Zulassung. Elektroboote mit über 4,4 kWh, die als Motorboote zulassungspflichtig sind, gibt es an die 500“, weiß Schmalzl. Die E-Boote seien steuerlich begünstigt, „mit nur 40 Prozent der Motorboot-Jahressteuer, die über 5000 Euro beträgt“.