Stunde der Wahrheit für eine Umtriebige
Katharina Rogenhofer verkündet Ergebnis des Klimavolksbegehrens.
Es gibt im Leben Momente, die haben das Potenzial, zu einem Knackpunkt zu werden. Katharina Rogenhofer war Ende 2018 mit einem solchen Augenblick konfrontiert. Damals nahm die Wienerin für ein Praktikum am UN-Klimagipfel im polnischen Kattowitz teil und begegnete dort Greta Thunberg. Die Zugänge der um neun Jahre jüngeren Schwedin hatten es der damals 24-Jährigen sofort angetan. „Ihre klaren Worte haben mich dazu gebracht, gemeinsam mit zwei Freunden Fridays for Future nach Wien zu holen“, erinnert sich Rogenhofer später. Dann ging alles Schlag auf Schlag. Drei Monate später zogen in Wien unter Rogenhofers Mitorganisation (je nach Quelle) 10.500 bis 25.000 Schüler für mehr Klimaschutz durch die Straßen. Im Monat darauf folgte für die umtriebige Wienerin der nächste Schritt: Sie übernahm als parteipolitisch Unabhängige die Führung beim Klimavolksbegehren, das von der niederösterreichischen Grünen Helga Krismer initiiert worden war. Seither ist die 26-Jährige zum wohl bekanntesten Gesicht der Klimaschutzbewegung in Österreich geworden, kreist seit Monaten zwischen politischen Gesprächen, Straßenaktionen und Interviewterminen. Heute Abend schlägt für sie die Stunde der Wahrheit. Rogenhofer wird verkünden, wie viele Unterschriften das Volksbegehren für eine umfassendere Klimapolitik in der Eintragungswoche, die bis inklusive heute läuft, erreichen konnte.
Dass das KlimaschutzEngagement der Wienerin damit endet, darf man ausschließen. Zu stark verwurzelt ist die studierte Biologin und Zoologin, die ihren Master in Oxford im Fach „Biodiversity, Conservation and Management“belegte, in der Materie. Und schließlich ist mit den Unterschriften, wie viele es auch geworden sein mögen, nicht getan. „Im Kampf gegen die Klimakrise sind alle gefragt: die Politik, die Wirtschaft und die Bevölkerung“, sagt Rogenhofer. Dass die ersteren beiden das Signal der letzteren aufnehmen, gilt es ab nun sicherzustellen.