Mord ist ihr Hobby
Die Villacherinnen Rita Buchacher und Claudia Madlener mit Mann Bernhard podcasten in Wien von der Couch aus.
Raub, Mord und Totschlag. Die Welt von Claudia (33) und Bernhard Madlener (40) und Rita Buchacher (33) scheint auf den ersten Blick düster. Die beiden Villacherinnen und der Vorarlberger mit Wurzeln in Arnoldstein sind die Stimmen hinter dem „True Crime“-Podcast „Wiener Blut“. „Wir hatten schon lange das Interesse, das einmal zu machen, und Kriminalfälle packen uns. So haben wir das im November beschlossen, sind Anfang Jänner mit Folge eins live gegangen und liegen jetzt schon bei rund 4000 wöchentlichen Hörern“, skizziert Claudia. Durch Würfeln wird jedes Mal entschieden, wer den nächsten Fall erzählt, es handelt sich ausschließlich um Verbrechen aus Österreich. „Und da ist alles dabei, auch historisch. Rita ist schon einmal 250 Jahre zurückgegangen, wir behandelten auch schon Fälle aus den 70er- und 80erJahren“, sagt Bernhard, der mit Ehefrau Claudia in Wien-Liesing wohnt, wo sich auch das „Studio“befindet.
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laudia hat gemeinsam mit Rita im Villacher Peraugymnasium maturiert, beide gingen danach nach Wien, wo sie im Bereich Marketing und Kommunikation tätig sind. Bernhard ist Journalist. „Wir recherchieren alle sehr gerne. Es dauert auch Stunden, über einen Fall gut Bescheid zu wissen. Dann besteht die Herausforderung darin, alles auch so komprimiert erzählen zu können, dass der Unterhaltungsfaktor gegeben ist“, sagt Claudia. Und den hat das Trio, das sich „The Podcast Posse“nennt, definitiv. „Während des Lockdowns ging die Zahl unserer Hörer auf allen Plattformen nach oben, das hat uns sehr gefreut. Einige Zuschriften gab es auch, wo Leute schilderten, dass unser immer donnerstags erscheinender Podcast ihnen geholfen hat, die Zeit daheim gut zu verbringen. Das ist ein wahnsinnig schönes Feedback“, freut sich Rita.
O berste Prämisse ist Respekt. „Man darf nicht nur die Täter in den Mittelpunkt stellen. Auch sind junge Kriminalfälle für uns aktuell nicht wirklich ein Thema. Weil es ja sein könnte, dass jemand uns hört und Täter oder Opfer kennt oder mit ihnen verwandt ist. Da wollen wir auch keine alten Wunden aufreißen“, erklärt Bernhard. Die Verbindung in den Süden ist nie abgerissen, das Trio ist regelmäßig auf Heimaturlaub in Kärnten. So wundert es auch nicht, dass die erste Folge die Hinrichtung der Eva Faschaunerin im Maltatal 1773 unter die Lupe nahm.