Sterbende Blätter in lichtdurchfluteten Räumen
Manfred Bockelmann präsentiert in den Prunkräumen von Schloss Wolfsberg die Vielfalt seines Schaffens.
Schloss Wolfsberg allein ist schon einen Besuch wert. Die ehemals mittelalterliche Burg zeigt sich als elegantes Herrenhaus der Grafen Henckel von Donnersmarck im englischen Tudor-Stil, das im 19. Jahrhundert sein heutiges Aussehen erhalten hat. In den Repräsentationsräumen hat der Fotograf, Zeichner und Objektkünstler Manfred Bockelmann die aktuelle Sommerausstellung mit eigenen Werken gestaltet. In den lichtdurchfluteten Zimmern mit anregendem Ambiente zeigt er großformatige Arbeiten, die sich überwiegend mit dem „Sterben der Blätter“befassen. Erkennbar darin der Blick des Fotografen Bockelmann, wie er der Realität nachspürt und sie in Bildhaftes überträgt. Er zeichnet mit Kohle auf Leinwand ins Monumentale gesteigertes Laubwerk und verpasst ihm mit Acrylfarbe Konturen. Damit gewinnen die Pflanzenteile nicht nur einen beachtlichen Zuwachs an Größe, sondern offenbaren auch die Güte ihrer Gestalt – fühlbar in ihren Strukturen, Rundungen und Proportionen. Die Mächtigkeit ihrer Darstellung verleiht den bescheidenen Motiven fast Kultstatus. Die Empathie des Künstlers für das Blatt wird in den Betrachtern wohl ihr Echo finden. Des Weiteren sind reine Malereien auf Zeitungsblättern und Abstraktionen in Ölfarbe zu sehen sowie fotografisch bestimmte Bilder. Willi Rainer Manfred Bockelmann: „Malerei – Grafik – Fotografie.“Schloss Wolfsberg. Geöffnet Di. bis So., 10 bis 17 Uhr. Bis 30. August.