Prozession mit Maske
Nur ein Passagierschiff zu „Maria Himmelfahrt“.
stur. Bei meinen Söhnen habe ich versucht, es anders zu machen. Ich denke, das ist mir gelungen. Das Schönste ist, dass ich mit ihnen Zeit verbringen kann. Die meisten Mineure sind Wochen, Monate von zu Hause weg und selten bei der Familie“, meint er, der seit mehr als 20 Jahren als Mineur arbeitet. Technisch hat sich unter Tage sehr viel getan. Früher hatte ich noch den Stemmhammer in der Hand“, erinnert er sich.
fuhr die Familie mit einer extra errichteten Schmalspurbahn 35 Minuten lang zu ihrer Arbeitsstelle. Unter Tage wurden sogar eigene Bahnhöfe, die für die MammutBaustelle, an der Hunderte Arbeiter beschäftigt sind, gebaut. Inmitten des Berges ist es finster, feucht und staubig. „Im Tunnel selbst ist man auf sich alleine gestellt. Jeder Handgriff muss sitzen. Das Allerwichtigste ist, dass man einander vertrauen kann“, erklärt Dreier. Das 3A-Team zeichne genau das aus. „Wir passen aufeinander auf, sind eingespielt und wissen genau, wann was zu tun ist“, sagt Michael junior.
Der Gefahr, die unter Tage präsent ist, ist sich die Familie bewusst. „Ein Kollege, ein Bär von einem Mann, wurde einmal verschüttet. Im Berg geht es sehr schnell. Ein falscher Handgriff und du bist weg“, weiß
Sprengmeister Michael Dreier. Auch im Zuge des Koralmbahnbaus kam es 2015 und 2019 zu tödlichen Unfällen. „Wenn so etwas passiert, wird man von der Frau angerufen“, sagt Martin Dreier. Alle Söhne sind mittlerweile selbst zu Vätern geworden und haben im Umkreis weniger Kilometer eigene Häuser errichtet. Auch Mutter und Ehefrau Helga musste einige sorgenvolle Stunden erleben.
innerhalb des Teams hat es nicht gegeben. Glück spielte dabei auch eine Rolle: „Einmal kam es überraschend zu einem Nachbruch. Ich wurde zum Teil vom Gestein verschüttet, kam aber mit ein paar Prellungen und kurzem Krankenhausaufenthalt davon“, erinnert er sich. „Man darf nicht zu viel nachdenken. Wer mit Angst in den Tunnel geht, hat schon verloren“, sagt Manuel Dreier.
Die 66. Marienschiffsprozession am 15. August („Maria Himmelfahrt“) auf dem Wörthersee wird stattfinden, allerdings gibt es heuer nur ein Passagierschiff mit Platz für maximal 100 Teilnehmer. Auf dem Schiff herrscht Maskenpflicht. Auf einem zweiten Schiff befindet sich nur die Marienstatue. Auf die Beschallung der Ufer wird verzichtet, die Schiffe werden nicht anlegen. Bischof Josef Marketz wird die Prozession leiten und die Kurzpredigten halten (Livestream: www.kathkirche-kaernten.at und auf Radio Maria Österreich).