NS-Sammlung in Keller von FPÖ-Politiker
Hakenkreuzfahnen und Puppen in Uniform.
Mehrere Besucher sollen sie bestaunt haben, der Besitzer bringe damit seine Affinität zum Nationalsozialismus zum Ausdruck. So stand es in einer anonymen Anzeige geschrieben, die Ende 2018 bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt eingegangen ist. Die Rede ist von einer Sammlung von NS-Devotionalien, die im Keller eines Gemeinderates der FPÖ gelagert sein soll. Schon Anfang des Jahres wurde das Verfahren aus Beweisgründen eingestellt.
Allerdings nicht, weil diese Sammlung nie existiert hat. „Es hat eine freiwillige Nachschau im Haus des Verdächtigen gegeben“, bestätigt Tina Frimmel-Hesse, Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Dabei seien die Ermittler auf Relikte aus der Zeit des Nationalsozialismus wie Hakenkreuzfahnen, Puppen in Uniform oder NS-Orden und Schmuck gestoßen. „Für den Tatbestand der Wiederbetätigung reicht der Besitz nicht aus. Die Stücke müssen auch anderen Personen zugänglich sein oder ihnen gezeigt werden. Das konnte nicht nachgewiesen werden“, sagt Frimmel-Hesse. Die Devotionalien seien in drei versperrten Räumen gelagert gewesen. Darüber hinaus habe man sie auch nicht dem Besitz des FPÖKommunalpolitikers zuordnen können. „Mein Vater war Sammler und die Sachen gehören ihm. Ich verabscheue das Zeug, aber er darf die Räumlichkeiten vertraglich nutzen“, sagt der Gemeinderat.