Das Festival ist heuer ein „miracolo“
Wenig Stars 2020: Eröffnung mit dem Drama „Lacci“und Solidaritätsbekundungen.
Glamourmäßig wird im Pandemie-Festivaljahr vorsichtiger gedacht – und im Fall der Eröffnung der 77. Filmfestspiele in Venedig bedeutete das statt Hollywood eben italienische Prominenz auf der Leinwand: Alba Rohrwacher, Luigi Lo Cascio, Laura Morante und Giovanna Mezzogiorno gehören zum Ensemble von Daniele Luchettis neuem Werk „Lacci“.
Die erste Szene des Films ist den ersten Eindrücken vom diesjährigen Festival nicht ganz unähnlich. Da wird eine Feier gezeigt, bei der Familie und Freunde mit viel Spaß springen und herumtanzen – nur der Familienvater Aldo (Lo Cascio) macht ein ernstes Gesicht und wirkt nicht gerade ausgelassen. Während es beim Festival die Corona-Bestimmungen sind, die die
Stimmung etwas bremsen, ist es bei Aldo die Affäre mit seiner jüngeren Kollegin Lidia, die er seiner Frau Wanda (Rohrwacher) gesteht.
Trotz einer gewissen Ernüchterung nach „Lacci“muss man sich vor Augen führen, was Cate Blanchett betonte. „Es scheint ein miracolo“, sagte die Schauspielerin und diesjährige Jurypräsidentin, als sie im gestreiften Einteiler auf dem Podium der Pressekonferenz saß. Der Zusammenhalt und die Unterstützung für die Filmindustrie, die sie dabei auch ansprach, wurden auf dem Lido dadurch betont, dass sieben Festivalleiter zum Start der Mostra de Cinema zusammenkamen. Venedig-Chef Alberto Barbera sagt: „Wir können diese Krise überwinden, wenn wir weiterhin zusammen denken.“