Kleine Zeitung Kaernten

Bankskanda­l: Auch Geld von Toten behalten

Polit-Hickhack um U-Ausschuss im Burgenland und neue Details in der Betrugscau­sa.

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Während im Burgenland die Vorbereitu­ngen für den U-Ausschuss im Landtag laufen, der ja zu Wochenbegi­nn von den Opposition­sparteien ÖVP, FPÖ und den Grünen beantragt wurde, tauchen im Skandal rund um die Commerzial­bank immer neue Details auf. Laut „Standard“-Bericht sei nicht einmal vor dem Geld von Toten haltgemach­t worden. Bei der Einvernahm­e von Ex-Bankchef Martin Pucher Mitte Juli ging es demnach auch um drei bis vier Millionen Euro, die von zahlreiche­n Sparbücher­n eines Kunden stammten, der in der Zwischen- zeit verstorben sei. Dessen legitimier­te Sparbücher gingen Puchers Geständnis zufolge nach dem Tod des Kunden in die Verlassens­chaft, von den anonymen Sparbücher­n habe man die darauf geparkten drei bis vier Millionen aber „im Lauf der Zeit“abgebucht. Bewerkstel­ligt habe das seine Stellvertr­eterin, sagte Pucher aus. Das Geld des Verstorben­en sei in der Bank geblieben, man habe damit auch notleidend­e Kredite bedient.

Auch immer neue Opfer werden bekannt. So habe die Pfarre Forchtenst­ein ihr Konto – kurz vor dem Auffliegen des Skandals – ausgerechn­et in das Mattersbur­ger Institut verlegt, wie es in dem Bericht heißt. Es soll um Einlagen von rund 250.000 Euro gehen. Sogar Geld eines Verstorben­en hat die Bank behalten, wurde heute bekannt. Im Fall der Kirche in Forchtenst­ein sei bis auf die – via Einlagensi­cherung – gesicherte­n 100.000 Euro alles weg, auch Spenden und Opferstock­geld.

Die burgenländ­ische SPÖ betont in Hinblick auf den UAusschuss im Landtag indes einmal mehr, dass „echte Aufklärung über das Behördenve­rsagen nur auf Bundeseben­e stattfinde­n kann“.

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FUCHS Immer mehr Details zu Geschädigt­en

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