Poker um Rückzahlung von Ryanair
Land vereinbarte mit Lilihill Aufteilung der 12,67 Millionen Euro.
Euro beträgt der Export-Umsatz der Kärntnermilch. Geliefert wird in 13 Länder, allen voran Deutschland. Auch Italien, Portugal und sogar Dubai sind auf der Lieferliste des Drei-Schicht-Betriebes..
gab ihm symbolisch eine Milchkanne.
Das Bild mit den Schuhen ist passend, denn es sind zwei verschiedene Wege, die die Brüder gehen müssen.
Albert will den Milchpreis für die Bauern, der derzeit bei 40,34 Cent brutto pro Kilo liegt, tunlichst halten. Dies, obwohl der Diskonter Hofer gerade mit einer Verbilligung der Milchprodukte dagegen arbeitet.
Helmut will die schwarze Null im Betriebsergebnis bewahren – trotz der Coronakrise, die der Molkerei im Frühling das gesamte Gastronomiegeschäft gekostet hat. Und vor der Molkerei liegen weitere Herausforderungen: Drei Prozent der bäuerlichen Betriebe hören jedes Jahr auf, also auch rund 30 von den 1000 KärntnermilchLieferanten – bzw. Genossenschaftern.
Der Markt verlangt nach neuen Produkten. Die Kärntnermilch hat sich mit Barista-Milch (mit höherem Proteingehalt), Superfruits-Joghurt und diversen Käse-Innovationen gut aufgestellt. Der Anteil der Bioprodukte („Bio Wiesenmilch“) – derzeit 26 Prozent – soll mittelfristig auf 50 Prozent erhöht werden. Ein neues Biomilchprodukt für Kinder ist in der Pipeline. Das erstarkte Regionalitätsbewusstsein nützt der Molkerei. Obmann und Geschäftsführer fordern von der Politik eine Herkunftsbezeichnung der Milch ein. Der Konsument solle wissen, was er kauft (etwa Milch aus Tschechien in deutschem Joghurt).
Der Umsatz aus 2019, mehr als 98 Millionen Euro, werde heuer nicht zu halten
unter der Erde, konkret im Bergwerkstollen der Terra Mystica, reift der Blauschimmelkäse „Der Blaue Nepomuk“: Regionalität spielt bei der Käseproduktion der Kärntnermilch eine wichtige Rolle.
sein. Waren im Vorjahr 117 Millionen Kilogramm Rohmilch verarbeitet worden, werden es heuer weniger sein. Während des Lockdowns, also gerade im April und Mai, wenn die Kühe am meisten Milch geben, hatte die Kärntnermilch rund eine Million Kilogramm Milch vom Markt genommen, um den Bauernmilchpreis stabilisieren zu können. Es gelang.
3,6 Millionen Euro wurden im Vorjahr investiert, unter anderem in einen Becherfüller und ein Reifelager für Käse. Um sich unabhängiger von den Handelsketten zu machen, steht ein Ausbau der Genuss-Meieren an. Ein breiter Weg
für die Brüder.
Es kocht weiter um die Privatisierung des Klagenfurter Flughafens. Nun brodelt es um jene 12,67 Millionen Euro auf, die Ryanair als Marketingbeiträge erhalten hat und die sie laut EU-Kommission aus beihilferechtlichen Gründen zurückzahlen soll. Vor Verkauf der Flughafenanteile an die Lilihill Gruppe von Franz Peter Orasch warnte ein Anwalt des Landes die Kärntner Beteiligungsverwaltung: Die Ryanair habe die Beihilfenverträge mit der Flughafengesellschaft KFBG und der Destination Management GmbH abgeschlossen. Durch diese dürfte dann auch die Rückforderung erfolgen, dies sei transaktionsrelevant für den Anteileverkauf, heißt es sinngemäß in dem Schreiben, das der Kleinen Zeitung vorliegt. Damit das Geld zurück an das Land Kärnten fließt, wurde ein Treuhandvertrag geschlossen, der dies rechtlich absichert. Mit dem Betreiber des Flughafens wurde, wie das Land gestern klarstellte, eine Vereinbarung getroffen, dass 90 Prozent der rückfließenden Gelder dem Land und zehn Prozent dem Flughafen, der Stadt Klagenfurt und der Kärnten Werbung zukommen würden.
FPÖ-Obmann Gernot Darmann forderte Transparenz und absolute Rechtmäßigkeit. Team-Kärnten-Chef Gerhard Köfer warnte vor Preisgabe der Sperrminorität an Oraschs Lilihill: Das Land wäre „zum blinden Passagier degradiert“.