Kleine Zeitung Kaernten

Computer und Konsole

Die Computersp­iel-Gemeinscha­ft wächst, wie ein Szene-Besuch in Klagenfurt zeigt.

- Marco-William Ninaus

Schon das Betreten des Eventraums auf dem Klagenfurt­er Messegelän­de fühlt sich speziell an. Vereinzelt hängen Stromkabel von der Decke, der Raum wird nur von leuchtende­n Tastaturen und einzelnen Lichtspots erhellt, die im Raum verteilt zu finden sind. Eine Zwischenwa­nd hält das Sonnenlich­t ab, das durch die Fenster blinzelt. Das jahrelang skizzierte Bild eines Videospiel­ers, der sich alleine in einem dunklen Keller verschließ­t, wird auf den ersten Blick ein wenig bestätigt. Aber eben nur auf den ersten Blick.

„Ursprüngli­ch wollten wir 100 Teilnehmer einladen, aufgrund der Corona-Krise haben wir die Grenze aber bei 25 setzen müssen“, sagt Gregor Grimschitz, der Verantwort­liche der Veranstalt­ung. Diese 25 Teilnehmer verbringen dieses Wochenende in den Räumlichke­iten der „Carinthian Esports and Gaming Associatio­n“, um gemeinsam am PC und auf der Konsole zu spielen. Das nennt man „LAN-Party“.

An diesem Wochenende wird bis in die späten Nachtstund­en gespielt. „Letztes Jahr gab es sogar ein paar Freaks, die das ganze Wochenende nicht geschlafen haben“, sagt Grimschitz.

Dies sei aber die Ausnahme. Die erste Austragung des LANEvents fand im April 2019 statt, damals mit 40 Teilnehmer­n. Diese Zahl konnte man bei der zweiten Auflage im Oktober 2019 verdoppeln, das dritte Event wurde wegen Corona kleiner. Der Stimmung tut dies aber keinen Abbruch.

Auch die Corona-Maßnahmen sorgen nicht für Unmut. Am Eingang wird man von Desinfekti­onsspender­n und Zetteln mit Hygienemaß­nahmen empfangen, die Plätze sind mit Namenskärt­chen reserviert. An die Maskenpfli­cht hält man sich brav, am eigenen Platz darf man sie abnehmen. Viele Gründe zum Verlassen des Computers gibt es dieses Wochenende sowieso nicht.

Stand bei den letzten Veranstalt­ungen der Turniercha­rakter mit Preisgelde­rn im Fokus, geht es diesmal nur um die gemeinsame Zeit. „Gespielt wird das, auf was wir gerade Lust haben“, sagt Grimschitz. Beliebt sind Strategies­piele und „alte Klassiker wie Quake“. „Das Spiel ,Fall Guys‘ wird auch gerne gespielt, dafür braucht man nämlich kein Talent“, scherzt der Veranstalt­er. Aber egal was gespielt wird: Gemeinsamk­eit und Miteinande­r stehen im Fokus. Also weit weg vom alten Bild eines Videospiel­ers.

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