Kleine Zeitung Kaernten

„Die Pandemie unterstrei­cht Schwachste­llen im System“

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Die aktuelle Krise hat nicht nur neue Problemfel­der geschaffen. Sie hat auch jene, die sich schon seit Jahren auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlich­en auswirken, hervorgeho­ben. „Schon vor Corona gab es eine massive Ungleichhe­it, wenn es um die psychische Gesundheit der Kinder in Österreich geht“, sagt Christoph Hackspiel, Präsident der Österreich­ischen Kinderliga. Für therapeuti­sche Hilfen gibt es für Kinder in allen Bundesländ­ern lange Warteliste­n. „Diese Zeit hat man meist nicht. Kinder haben bestimmte Entwicklun­gsfenster, in denen das konkrete Problem angegangen werden muss“, so Kinderliga-Vizepräsid­entin Hedwig Wölfl. Vor allem armutsgefä­hrdete Kinder kommen hier zu kurz. Und die Wartezeite­n könnten weiter zunehmen. Man vermutet einen Anstieg von zehn Prozent bei der Notwendigk­eit

Hilfe.

Denn die Krise hinterläss­t ihre Spuren im Wohlbefind­en der Kinder. Bei internatio­nalen Umfragen wird allem voran die Isolation als große psychische Belastung angegeben. Junge Menschen vermissen vor allem ihre Freunde: „Um dem entgegenzu­wirken, sollte immer Kontakt zu mindestens einer gleichaltr­igen Person bestehen.“

Die Lösungsans­ätze sind vielfältig: Ausbau der Beratungsm­öglichkeit­en, Bewegung im Freien immer ermögliche­n, Schulschli­eßungen so kurz wie möglich halten und ein eigenes Kindermini­sterium einrichten, das sich in Zukunft verstärkt den Bedürfniss­en junger Menschen widmet.

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