„Jetzt fragt man, was wirklich wichtig ist“
Sein heutiger 60. Geburtstag lässt Superintendent Manfred Sauer mit viel Dankbarkeit auf seine Familie und Gelungenes für die evangelische Kirche blicken. Über notwendige Reformen und Pläne für die Pension.
Ihr 60. Geburtstag als Anlass zum Reflektieren? Worauf sind Sie stolz? MANFRED SAUER: Ich bin dankbar für meine Familie, meine vier Kinder, mein Enkelkind, meine glückliche Ehe. Auch beruflich ist es wunderbar gelaufen. Ich spüre große Dankbarkeit für das, was ich bisher erleben und gestalten durfte.
streben Sie mit Blick nach vorne an?
Die fünf Jahre bis zur Pension will ich nützen, um vielleicht Neues zu wagen. Nach der Landesausstellung, die es zum Reformationsjubiläum gab, sind die Europäischen Toleranzgespräche, die ins sechste Jahr gehen, ein wichtiges Format für uns als evangelische Kirche und für Kärnten. Diese mit einem engagierten Team weiterzuentwickeln, ist ein Schwerpunkt für die nächsten Jahre. Mir ist es auch wichtig, die Stimmung zu ändern, dass es weniger Kirchenaustritte gibt.
Als gebürtiger Burgenländer, der in Deutschland studiert hat und seit 1987 in Kärnten lebt: Was schätzen, was vermissen Sie hier? Ich vermisse gar nix. Im Burgenland sind wir immer wieder, weil wir dort Familie und Freunde haben. Die Kärntner erlebe ich als sehr offen, neugierig, interessiert. Die beeindruckende Schönheit des Landes, die Musik, die zwei Sprachen, der Schnittpunkt dreier Kulturen, die Nähe zum Meer, das erlebe ich als faszinierend.
Welchen Beruf hätten Sie, wären Sie nicht Pfarrer, Superintendent?
Das Theater hat mich immer fasziniert. Ein Stück auf die Bühne zu bringen, das würde mich reizen, hätte mich gereizt.
Ihre Pläne für die Pension?
Ich hab mein Elternhaus in Bernstein im Burgenland geerbt, es wird unser Hauptwohnsitz werden. Wir wollen aber auch einige Monate im Jahr hier in Kärnten verbringen, wo wir wichtige und gute Freunde haben. Das soll nicht abreißen.
Bis zu 700 Kirchenaustritte im Jahr und damit finanzielle Abstriche, Zusammenlegung von PfarrWas