Abwasser zeigt, ob Infektionen mit Corona steigen
Seit dieser Woche werden Proben der Klagenfurter Kläranlage von der Uni Innsbruck untersucht. Ziel: Aufschluss über das Infektionsgeschehen und eine Vorschau auf Krankenzahlen zu erhalten.
Anfang März präsentierten die Städte Villach und Klagenfurt Pläne für eine neue Zusammenarbeit. Das verkündete Ziel: die Forcierung und internationale Positionierung einer Region mit bis zu 250.000 Menschen. Für diese Kooperation sollte der Verein „Zentralraum Kärnten+“gegründet werden. Am Montag, gut acht Monate später, wurde der Verein nun ins Vereinsregister eingetragen. In der Zwischenzeit startete die Suche nach einem Geschäftsführer. Die Ausschreibung erfolgte über die Stadt Villach, es gab an die 150 Bewerbungen. Derzeit läuft die Erstellung der Shortlist über ein Personalberatungsunternehmen. Die Entscheidung wird noch heuer getroffen, sodass der Geschäftsführer mit Beginn 2021 operativ tätig werden kann. Der Sitz des Vereins ist in Velden. Zudem werden im Magistrat Villach und Klagenfurt Büroarbeitsplätze zur Verfügung gestellt.
Das Budget der ersten drei Jahre beträgt 480.000 Euro und wird zu gleichen Teilen von Villach und Klagenfurt sowie einem Beitrag vom Land aufgebracht.
Proben werden in der Kläranlage Klagenfurt im Zuge der Eigenüberwachung immer genommen. Seit dieser Woche werden aber auch Abwasserproben an die Universität Innsbruck geschickt. Denn dort werden sie auf Partikel von Coronaviren untersucht, um Einblick in das Infektionsgeschehen zu gewinnen. Bereits im Frühling wurde das österreichweite Forschungsprojekt Coron-A gestartet, an dem die Uni Innsbruck, die Med Uni Innsbruck, die TU Wien und die AGES unter der Koordination vom Umweltbundesamt be
Das Abwasser
von rund 140.000 Personen gelangt in die Klagenfurter Kläranlage
heißt das Forschungsprojekt zum Nachweis von Covid19 Erkrankungen über das Abwasser, das großteils vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus,
sind. „Das Ziel des Projektes ist, dass man in Zukunft eine Grundlage für eine fundierte Prognose über das Infektionsgeschehen aufgrund der Proben erstellen kann“, sagt Günther Weichlinger, Leiter der Unterabteilung Wasserwirtschaftliche Planung und Siedlungswasserwirtschaft im Land Kärnten. Es handelt sich also um ein wertvolles Instrument, um Überlastungen des Gesundheitssystems vorzubeugen. Derzeit werden die Proben von vier Kärntner Kläranlagen ausgewertet.
Nächste Woche kommt noch Feldkirchen dazu. „Dann sind 350.000 Einwohner, also rund 60 Prozent der Kärntner Bevölkerung, erfasst“, sagt Weichlinteiligt