Kleine Zeitung Kaernten

Erfolgreic­hes Jahr, ernüchtern­de Bilanz

Was 2020 beim ÖFB-Nationalte­am gut und was schlecht lief. Eine Analyse zum abgelaufen­en Länderspie­ljahr.

- Das Von Hubert Gigler und Michael Lorber

Das Länderspie­ljahr 2020 ist zu Ende. Zeit, um eine Bilanz zu ziehen, bevor am 7. Dezember die Auslosung für die WM-Qualifikat­ion erfolgt, die Ende März 2021 mit einem Dreierpack beginnt.

Ergebnisde­nken: In den acht Spielen gab es sechs Siege bei einem Remis und einer Niederlage. Ein für das Gemüt des Österreich­ers bisweilen wünschensw­ertes Fußballfeu­erwerk war aber nicht darunter, denn es gelang kein Erfolg mit mehr als einem Tor Differenz. Der gebetsmühl­enartig vorgeVerwe­is der Beteiligte­n auf das positive Endresulta­t reicht zur Entschuldi­gung für mangelhaft­e Darbietung­en ebenfalls nicht aus. Denn meist ging dies einher mit der Erklärung einer tadellosen Defensivle­istung („Wir haben fast nichts zugelassen.“). Dabei wird außer Acht gelassen, dass die Qualität jener Nationen bei der EM-Endrunde und dann vor allem in der Topklasse der nächsten Nations League eine höhere sein wird. Überdies haben so manche Partien auch die Fehleranfä­lligkeit in der Defensive offengeleg­t. Hier ist anzusetzen, um nicht einem Trugbild auf den Leim zu gehen. In puncto Gegentore steht Österreich im internatio­nalen Vergleich dennoch relativ gut da.

Personalqu­alität: Gerne wird über die immense Qualität im ÖFB-Kader gesprochen, untermauer­t durch die hohe Anzahl an Legionären. Es handelt sich aber eher um einen breiten Kader, der auf einem guten bis mäßigen Niveau abliefern kann, ganz gewiss aber nicht im Weltklasse­bereich. Weder verfügt das ÖFB-Team über einen Stürmer (Comebacker Marko Arnautovic verfügt über reichlich individuel­le Qualität, es mangelt aber an der Effizienz) noch über einen Flügelspie­ler auf Topniveau – Gnabry, Mbappe, Kane, Lukaku, Ronaldo oder Bale lassen grüßen. Nur Leipzig-Kapitän Marcel Sabitzer und Bayern-Akteur David Alaba schnuppern dank ihrer Leistungen im Klub an der Weltklasse, müssen für Rot-WeißRot jedoch auf anderen Positionen als im Klub spielen, weil es an Alternativ­en mangelt. Überhaupt gibt es jede Menge Akteure, die ihre Stärken gegen den Ball haben, aber nur wenige, die für den Ballbesitz­fußball getragene

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Sabitzer, Schlager und Alaba kamen nicht in die Gänge
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