Kleine Zeitung Kaernten

Kraft geht ein Nerv auf die Nerven

Gesamtwelt­cupsieger Stefan Kraft hatte im Sommer mit Rückenprob­lemen zu kämpfen, ist aber vor dem Saisonstar­t voller Zuversicht.

- Von Alexander Tagger mit Heuer drohen Geisterspr­ingen.

Ja, es waren nur 97 oder 98. Ob es ein Nachteil ist, weiß ich gar nicht. Ich wollte in der heurigen Saisonvorb­ereitung sowieso etwas weniger springen. Und die Sprünge, die ich machen konnte, waren großteils sehr gut.

Inwieweit haben Sie die CoronaMaßn­ahmen in der Vorbereitu­ng eingeschrä­nkt?

Es war nicht so schlimm. Wir konnten auf den Schanzen trainieren und waren zuletzt in Tirol in einem Hotel, das nur für uns aufgesperr­t hat. So gesehen hatten wir viele Privilegie­n, die wir auch zu schätzen wissen.

Wie oft wurden Sie bereits auf Corona getestet?

Die letzten drei, vier Wochen sicher sechs oder sieben Mal. Und jetzt müssen wir stets einen Test vor der An- und einen vor der Abreise machen.

Wie gehen Sie persönlich der Pandemie um?

Ich passe extrem auf, weil ich kein Springen aufgrund einer Infektion verpassen will. Man sieht so viel in den Medien und weiß nicht, was man alles glauben soll. Aber meine Freundin ist Krankensch­wester und da bekommt man schon mit, dass die Krankheit nicht zu unterschät­zen ist und es auch Jüngere schwer treffen kann.

viele

Ohne Zuschauer ist es emotional definitiv nicht dasselbe, aber besser so, als gar nicht.

Stehen Sie derzeit auf demselben Leistungsn­iveau wie im Vorjahr, als Sie den Gesamtwelt­cup gewonnen haben?

Das ist schwierig. Vor dem Start der letzten Saison bin ich so schlecht gesprungen wie selten, habe dann alles umgestellt und es ist ein super Winter geworden. Jetzt sind meine Sprünge gut, doch weiß ich nicht, wie mein Rücken auf das viele Reisen und Wettkämpfe unter voller Anspannung reagieren wird. Ich hoffe, die Substanz, die ich aufgebaut habe, bringt mich bis März durch. Es ist eine Ungewisshe­it da, aber ich bin überzeugt, dass ich etwas Gescheites zusammenbr­ingen werde.

Die Saison ist gespickt mit Höhepunkte­n – wie lautet Ihr Ziel? Dass ich gut in die Saison starte, weil die Skiflug-WM bereits im Dezember stattfinde­t und man dafür viel Selbstvert­rauen benötigt.

Und bei den übrigen Highlights heißt es, am speziellen Tag voll da zu sein.

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Kraft versucht, mit Übungen den Rücken in Form zu halten
GEPA Laut Cheftraine­r Andreas Widhölzl haben Sie rund 250 Trainingss­prünge weniger in den Beinen als Ihre Kollegen. Kraft versucht, mit Übungen den Rücken in Form zu halten

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