Nie im Rückstand und doch verloren
Die Villacher verspielten ihren Vorsprung. Aber: Der VSV hat als Einheit gewirkt.
Nicht eine einzige Sekunde lag der VSV an diesem Abend im Rückstand. Bei insgesamt acht Treffern aus dem Spiel heraus, legten die BlauWeißen zwar ständig vor. Die Hausherren jedoch, angefeuert von Fans, Trommeln und Trompeten aus der Konserve, egalisierten jeden Villacher Vorsprung. Dem nicht genug, sind die Innsbrucker am Ende tatsächlich als Sieger vom Eis gestapft. Im Penaltyschießen, dem dritten für den VSV in Folge, haben lediglich Christoffer und Gerlach ihre Versuche versenkt.
Es war die erste Vorstellung der Villacher in dieser Saison, die tendenziell und mehrheitlich für sie gesprochen hätte. Gleich zu Beginn zappelte der Puck nach einem Schlenzer von Raphael Wolf in den Maschen. Dann bezwang Chris Collins den über weite Strecken soliden Rene Swette. Einen 3:1-Konter schloss in der Folge Martin Ulmer ab. Und im Schlussabschnitt drückte Jerry Pollastrone den Puck mit seinem unnachahmlichen Zug zum Tor über die Linie. Die Antworten lieferten nicht unbedingt die Innsbrucker, sondern die Villacher sich selbst. Ein Nachschuss (1:1), ein Scheibenverlust in der Vorwärtsbewegung (2:2), ein Stellungsfehler in Unterzahl (3:3) und ein Goalie-Aussetzer (4:4) sorgten am Ende dafür, dass der VSV nur einen Punkt aus Tirol entführen konnte.
Den Villachern ist die spielgestalterische Note zugutezuhalten. Im Abschluss schlagen die Pucks aber zu oft auf der Plexiglasscheibe, statt im Tor. Die Defensive bleibt das große Manko. Mehr Zweikampfgewinne würde dem Gegner viel Platz nehmen. Trotzdem: Erstmals haben die Blau-weißen als Einheit gewirkt.
Dornbirn war in den letzten Saisonen stets ein recht guter Boden für den KAC, der die letzten fünf Begegnungen in Vorarlberg für sich entscheiden konnte. Die Mannschaft ist mit viel Optimismus gestern nach dem Vormittagstraining abgereist, will an den guten Leistungen der letzten zwei Siege anschließen. Diese verpasste Dennis Sticha allerdings, ein positiver Corona-Test in seinem näheren Umfeld zwang ihn, sich in Quarantäne zu begeben. Nun kehrt der Stürmer zurück ins Team, wird an der Seite von Thomas Hundertpfund und Manuel Ganahl zum Einsatz kommen, da Johannes Bischofberger, der ansonsten diese Reihe komplettiert, nicht rechtzeitig fit geworden ist.
„Bisher habe ich noch nie mit ihnen gespielt, außer in den letzten Trainings. Von den zwei Routiniers kann ich viel lernen“, freut sich Sticha, der während der Saison 2017/18 von der VEU Feldkirch zum Farmteam der Klagenfurter wechselte.
Nach mehr als zwei Jahren im Alps-Team gelang es dem Sohn von Ex-VEU-Crack Thomas Sticha heuer erstmals, in der Kampfmannschaft auf sich aufmerksam zu machen. „Es war immer mein Ziel, es in die Bundesliga zu schaffen. Dafür habe ich hart gearbeitet, jetzt werde ich dafür belohnt“, erzählt der 22-Jährige, der gut ins Team reingefunden hat und das Vertrauen der Trainer erhielt.
Nicht umsonst setzen Headcoach Petri Matikainen und