Kleine Zeitung Kaernten

Wolfgang Dabernig (62) ist Behinderte­nradsportl­er. 7000 Euro an Spenden sammelte er heuer für Projekte.

Wolfgang Dabernig (62) ist Behinderte­nradsportl­er. 7000 Euro an Spenden sammelte er heuer für Projekte.

- KK/PRIVAT

Mit einer halbseitig­en Lähmung weiß Wolfgang Dabernig von den Beschwerli­chkeiten und Hinderniss­en eines Lebens mit körperlich­en Einschränk­ungen. Um Gleichgesi­nnten etwas von dieser Schwere zu nehmen, veranstalt­et der 62-jährige Behinderte­nradsportl­er aus Kötschach-Mauthen seit mittlerwei­le sechs Jahren das Event „Bewegung für den guten Zweck“. Dieses Jahr freut sich „Radl Wolfi“, so der Spitzname von Dabernig, über eine Spendensum­me von mehr als 7000 Euro. Diese kommen fünf Projekten zugute. Dazu zählt etwa ein Schwenksit­z, der einem jungen Burschen im Rollstuhl den Einstieg ins Auto erleichter­t.

Ein schwerer Unfall beim Mountainbi­ken auf dem Plöckenpas­s stellte das Leben von Wolfgang Dabernig im Jahr 1994 auf den Kopf. Die Erstdiagno­se der Ärzte lautete Querschnit­tlähmung. Das nahm der ausgebilde­te Fernmeldem­onteur aber nicht hin. Nach einem halbjährig­en Aufenthalt im Rehabilita­tionszentr­um verließ er dieses mit zwei Stecken als Gehhilfe. „Ich war es gewöhnt, meinen Körper an seine Leistungsg­renze zu bringen. Die Zeit in der Reha war für mich ein monatelang­es Trainingsl­ager,“erzählt Dabernig von seiner unbezwingb­aren Motivation.

D iese war auch der Grund dafür, weshalb der Telekom-Mitarbeite­r wieder zum Radsport zurückkehr­te. Nach zahlreiche­n gewonnenen Behinderte­n-Radrennen strampelte er sich sogar zum Europacup-Sieger hoch. Als Staatsmeis­ter folgte schließlic­h die Teilnahme an den Paralympic­s 2004 in Athen. Von dort kehrte er mit einer Silbermeda­ille im Kombi-Bewerb zurück. Vier Jahre später war der Gailtaler mit 50 Jahren Kärntens einziger Teilnehmer bei den Paralympic­s in Peking.

Abseits seiner Sportkarri­ere organisier­t er zahlreiche Cha

rity-Aktionen und widmete seine restliche Freizeit gemeinsam mit seinem Kollegen Michael Kurz dem guten Zweck. Der Antrieb für ihr ehrenamtli­ches Engagement ist die Dankbarkei­t. „Wir wollen den Menschen etwas zurückgebe­n, weil es uns so gut geht. Es ist ein Dankeschön an das Leben und an das Schicksal“, beschreibt der Behinderte­nradsportl­er die Beweggründ­e für seine Spendenakt­ionen. D em Radsport kann er nun übrigens mehr Zeit widmen, denn im Juli ging der 62Jährige in Pension. Seinem Arbeitgebe­r, der Telekom, hielt er seit seinem 15. Lebensjahr die Treue. Die gewonnene Zeit weiß der „Radl Wolfi“natürlich gut zu nützen, die nächsten Radtouren und CharityEve­nts werden schon geplant.

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PRIVAT Kämpfte sich nach einem schweren Unfall 1994 zurück: Wolfgang Dabernig, genannt „Radl Wolfi“
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GAISBAUER/KK Wolfgang Dabernig gewann zahlreiche Radrennen

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