Winterschlaf mit Pistenspaß
Ab 26. Dezember fährt Österreich zum dritten Mal den Betrieb herunter und geht in den Lockdown. Schulen und Geschäfte bleiben bis zum 18. Jänner geschlossen. Dann kann man sich „freitesten“. Nach zähem Ringen dürfen aber die Skigebiete öffnen. Jedoch ge
Keine zwei Wochen nach dem Ende des zweiten Lockdowns kündigt die Regierung erneut Verschärfungen an, die intern „Lockdown Winterruhe“genannt werden: Die bisherigen Einschränkungen drückten die Zahl der Neuansteckungen zwar nach unten, allerdings stagniert das Infektionsgeschehen zuletzt auf hohem Niveau. Als Indikator nimmt die Regierung die Sieben-Tage-Inzidenz, die angibt, wie viele Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in der letzten Woche registriert wurden: Für Österreich waren das gestern 198. Aber: „Wir können uns schon jetzt darauf einstellen, dass bei uns jederzeit ein exponentielles Wachstum möglich wäre“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Freitagabend.
Nach Weihnachten dürfte die Zahl wieder steigen: Die Corona-Kommission rechnet damit, dass es aufgrund der Lockerungen nach den Feiertagen wieder zu Häufungen kommen wird, berichtete Gesundheitsminister Rudolf Anschober. Um darauf zu reagieren, habe Österreich sich entschlossen, „das Weihnachtsfest zu begehen wie geplant“und danach wieder herunterzufahren, um auf eine Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 zu kommen. „Das bringt uns durch die Wintermonate bis zur Impfung“, sagte Vizekanzler Werner Kogler.
Bei ihrer Entscheidung schielte die Regierung auch auf die Nachbarländer: In Kroatien liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 566, in Tschechien bei 382. In der Schweiz (356) und in Bayern (212) kam es zuletzt zu dramatischen Zuwächsen. Ganz Europa steuere auf eine „dritte Welle“zu. Der neuerliche Lockdown mit anschließenden Massentests soll Entspannung bringen, hofft die Regierung.