Lockdown trifft Wirtschaft „mit voller Wucht“
Stimmung in Handel und Tourismus auf Tiefpunkt. Planbarkeit und Umsatzersatz gefordert.
Nur Termine immer wieder nach hinten zu verschieben, reicht nicht“, sagt der Vizepräsident der Österreichischen Hoteliersvereinigung (ÖHV), Walter Veit, zur neuerlichen Verschiebung der Öffnung von Tourismusbetrieben. „Das ist ein Rückschlag für Unternehmen und Mitarbeiter.“Er fordert Planbarkeit: „Wir müssen wissen, wie stark die Zahlen sinken müssen. Darauf kann man sich einstellen.“Die Unsicherheit demotiviere und führe zu Vertrauensverlust. ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer fordert einen 50-prozentigen Umsatzersatz auch im Jänner: „Ein Verlustersatz reicht nicht.“
Lediglich elf Einkaufstage nach der Wiedereröffnung des stationären Non-Food-Handels wird dessen Schließung ab 27. Dezember bis 18. Jänner fixiert. Jede Woche im harten Lockdown kostet den Handel 900 Millionen Euro an Umsatz, in Summe bis zu drei Milliarden Euro. Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will warnt, „ein Freitesten, um Geschäftslokale wieder betreten zu dürfen“, wäre „das größte Amazon-Förderungsprogramm aller Zeiten“. Die Kontrollfunktion sei Handelsmitarbeitern nicht zumutbar. Will sieht durch den dritten Lockdown 60.000 Arbeitsplätze im Handel akut gefährdet.
Der erneute Lockdown treffe die Betriebe mit voller Wucht, warnt der Kärntner Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl. „Man kann die Wirtschaft nicht ständig mit dem Lichtschalter ein- und ausschalten.“Er fordert einen klaren Fahrplan für Betriebe, wann wer öffnen und dann auch offenhalten könne. Dazu brauche es einen verlässlichen Fahrplan der Politik für die kommenden Wochen und Monate. „Das Stop & Go der vergangenen neun Monate ist jetzt zu beenden.“