Vertrauen verloren, Vertrauen gewinnen!
D„Hier und heute geht es um das Vertrauen in die Zukunft, das rapid abhandenzu kommen scheint.“
er dritte Lockdown ist bald da! Überraschung? Nicht wirklich! Und die Gründe dafür sind wiederum komplexer, als uns die Schwarz-Weiß-Maler erklären wollen.
Noch komplexer könnten aber die Folgen – nicht nur gesundheitlich oder wirtschaftlich – auf sozialpolitischer Ebene werden. Die wenigen Psychologen, die sich aktuell zu Wort melden, werden nicht gehört.
Viel schlimmer als Covid-19 könnte der damit einhergehende „Vertrauensverlust“werden, der sich auf den unterschiedlichsten Ebenen abspielt. Und „Vertrauen“ist die Basis für jede zwischenmenschliche Beziehung oder Interaktion! Hier und heute geht es um das „Vertrauen in die Zukunft“, das rapid abhandenzukommen scheint.
Alle Generationen nach 1945 hatten dieses Vertrauen. Woher auch immer. Ohne dieses Vertrauen wäre nach dem entsetzlichen Krieg ein Wiederaufbau erst gar nicht möglich gewesen. Und auch wenn die
meisten gar nicht wussten, wie es weitergehen sollte und konnte, schienen sie sich nach Immanuel Kant zu orientieren
(hier in den Plural übertragen): „Was dürfen wir
hoffen? Was können wir wissen? Was sollen wir tun?“Für jede dieser nicht gestellten Fragen gab es aber Antworten, auf die Verlass war.
Mit dem Neoliberalismus wurden und werden immer größere Gruppen an den Rand der „Leistungsgesellschaft“gedrängt. Sie brauchen (einfache) Antworten, die ihnen aber niemand mehr gibt. Und Lockdowns wirken wie ein Turbo auf die Vermehrung dieser sozialen Gruppen. Zurück Was dürfen zu Immanuel wir hoffen? Kant: Aktuell nur, dass wir aus der Geschichte wissen, dass wir schon schlimmere Situationen überdauert haben!
Was können wir wissen? Im Augenblick sehr wenig! Alles andere gehört in die Fabelwelt!
Was sollen wir tun? Mit dem „Vertrauen in uns“die Mindestvorschriften einhalten und die Schwächeren in unserem Freundes- und Bekanntenkreis symbolisch „an der Hand nehmen“und ihnen durch die schwierige Zeit helfen!
Gerhard Leeb arbeitet als Journalist und Kunstschaffender in Heiligengeist bei Villach