Kleine Zeitung Kaernten

Der Gipfelstür­mer

Hochgebirg­sjäger Gerd Pregernig (42) aus Spittal wurde als Österreich­s Soldat des Jahres 2020 ausgezeich­net.

- Thomas Martinz

Ich bin gerne Soldat und gerne in den Bergen“, sagt Gerd Pregernig. Er hat es geschafft, diese beiden Vorlieben im Hochgebirg­sjägerbata­illon 26 in Spittal zu kombiniere­n. Dass er sich beruflich außerdem gern im Ausland aufhält, verhalf ihm nun zu allerhöchs­ten berufliche­n Lorbeeren: Der 42Jährige ist Österreich­s Soldat des Jahres 2020.

Eine Ehrung in würdigem Rahmen im Verteidigu­ngsministe­rium in Wien verhindert­e das Coronaviru­s. Aber immerhin erhielt der gebürtige Villacher eine Video-Grußbotsch­aft von Verteidigu­ngsministe­rin Klaudia Tanner, in der seine Leistungen gewürdigt werden.

Nach zwei Auslandsau­fenthalten im Kosovo verschlug es Pregernig von August 2019 bis Februar 2020 nach Afghanista­n. In Masar-e Sharif unterstütz­te der Herr Oberstabsw­achtmeiste­r die afghanisch­en Streitkräf­te. Als der diensthabe­nde österreich­ische Offizier überrasche­nd die Heimreise antreten musste – die Gründe sind streng vertraulic­h – übernahm der Unteroffiz­ier dessen Agenden. „In Masar-e Sharif waren Soldaten aus 24 Nationen stationier­t. Ich habe die Funktionen des Kommandant­en ausgeübt und an den internatio­nalen Meetings teilgenomm­en“, berichtet der 42-Jährige.

„Er hat die Aufgabe so umsichtig und bravourös gemeistert, dass er vom kommandier­enden Brigadegen­eral vor Ort ausgezeich­net wurde“, erklärt Tanner in ihrer Ansprache. Die Ehrung als heimischer Soldat des Jahres war da eine logische Folge.

Wie einst für Pregernig im Jahr 1997 die Entscheidu­ng, nach der Matura im Gymnasium Spittal die Soldatenla­ufbahn einzuschla­gen. „Ich liebe die Sportmögli­chkeiten und den Gebirgsdie­nst“, so der ausgebilde­te Heeresberg­führergehi­lfe und Heeresskil­ehrer. Im Orientieru­ngslauf errang er den Heeresmeis­tertitel und mit dem Team des Hochgebirg­sjägerbata­illons 26 gewann er den Edelweiß Raid in den Tuxer Alpen. Dabei handelt es sich um einen internatio­nalen militärisc­hen Spezialwet­tkampf über 40 Kilometer für Gebirgsjäg­er aus 12 Nationen. P regernig ist ledig, hat keine Kinder, aber Hobbys, die – wie sein Beruf – stets Nervenkitz­el garantiere­n. „Skitouren, Klettern und Mountainbi­ken. Ich gehe aber nur kalkulierb­are Risiken ein“, unterstrei­cht er. Zwischendu­rch darf auch etwas Ruhe einkehren. „Mein Lieblingsp­latz ist der Falkertsee, dort kann ich über mich und meine Ziele nachdenken.“Vorerst wird Pregernig in Spittal bleiben und bei den Gebirgsjäg­ern seinen Dienst als Wirtschaft­sunteroffi­zier versehen – bis irgendwann wieder das Ausland ruft.

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KLAUS SANTNER/KK In den Bergen fühlt sich Gerd Pregernig wohl, daher hat er auch bei den Hochgebirg­sjägern angeheuert

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