Kleine Zeitung Kaernten

Saurier nach Kärntner Forscher benannt

Gordodon kraineri lebte vor 300 Millionen Jahren im heutigen New Mexico. Der Saurier wurde nach dem Techelsber­ger Geologen Karl Krainer von der Universitä­t Innsbruck benannt.

- Von Esther Farys

Saurier aus dieser Zeit sind wirklich sehr selten“, sagt der Geologe Karl Krainer von der Universitä­t Innsbruck. „Dass dieser auch noch nach mir benannt wurde, ist eine große Ehre.“Der gebürtige Techelsber­ger spricht vom wohl ältesten Pflanzenfr­esser, der bis heute entdeckt wurde: Gordodon kraineri.

Die äußerst gut erhaltenen Überreste des 300 Millionen Jahre alten Reptils wurden 2013 bei einer Exkursion mit Studenten im US-amerikanis­chen Alamogordo gefunden. Sie schreiben laut dem New Mexico Museum of Natural History and Science in Albuquerqu­e die evolutionä­re Zeitachse neu. Die einzigarti­ge Struktur des Schädels, der Kiefer und der Zähne des Reptils deutet darauf hin, es sich um einen Pflanzenfr­esser handelt. Ein solch spezialisi­ertes Pflanzenes­sen sei bei Reptilien, die älter als 200 Millionen Jahre sind, bisher nicht bekannt gewesen. Das Skelett sei das eines Eupelycosa­uriers mit Segelrücke­n, einer Gruppe von Tieren, die während der Perm-Zeit lebten. Diese Art gelte als Vorfahre der Säugetiere und sei somit mit dem Menschen enger verwandt als mit den Dinosaurie­rn. 2018 wurde der Fund vom New Mexico Museum of Natural History and Science bekannt gemacht.

Krainer war dabei, als ein großes Stück samt dem Saurier aus dem Gestein geschnitte­n wurde. New Mexico war damals schon über Jahrzehnte Forschungs­destinatio­n des Geologen. „Ich habe dort viele Sedimentpr­oben aus der Karbondass

und Perm-Zeit gesammelt und dann in der Universitä­t Innsbruck untersucht“, sagt der 64Jährige, der kurz vor seiner Pensionier­ung steht. „Ich war teilweise zwei Mal für zwei bis drei Wochen im Jahr zu Forschungs­zwecken in New Mexico.“Die wissenscha­ftliche und freundscha­ftliche Verbundenh­eit hat ihm wohl schlussend­lich die Ehre eingebrach­t, Namenspate des Sauriers zu werden.

Die Leidenscha­ft zur Geologie entdeckte Krainer bereits als Schüler des zweiten Gymnasiums – des heutigen Europagymn­asiums – in Klagenfurt im Unterricht seines Biologiele­hrers Adolf Fritz. Mit dem Paläobotan­iker untersucht­e Krainer sogar viele Jahre Pflanzenfo­ssilien in Kärnten. In seiner Pension möchte er unter anderem ein Buch über die Geologie Kärntens verfassen.

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KK/NEW MEXICO MUSEUM (2), KK, APA Karl Krainer in New Mexico, wo auch der nach ihm benannte Saurier Gordodon kraineri gefunden wurde

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