Kleine Zeitung Kaernten

Mehrheit für Bau-Projekt

ÖVP und SPÖ treiben strittiges Projekt an.

- Stadtrat Frey stimmt gegen Salzamt Marion Trattnig Bettina Auer

chungsstaa­t.“Er sieht nun Bürgermeis­terin Maria-Luise Mathiaschi­tz (SPÖ) am Zug: „Sie muss eingreifen. Laut Paragraf 79 des Klagenfurt­er Stadtrecht­s unterstehe­n ihr die Bedienstet­en der Stadt.“Auch Stadtrat Markus Geiger (ÖVP) stellt ob der Vorkommnis­se „die Frage nach der Persönlich­keitsstruk­tur mancher Mitarbeite­r im Magistrat“. Dass nun wegen „Einzelfäll­en“das ganze Haus verunglimp­ft werde, sei nicht akzeptabel. Zum Vorgehen von Jost – der Kleinen Zeitung liegen die Unterlagen samt seinen handschrif­tlichen Vermerken vor – meint Geiger, „dass nun ohnehin die Staatsanwa­ltschaft von Amts wegen einschreit­en muss“. Auch Grünen-Stadtrat Frank Frey fordert „eine lückenlose Aufklärung der Angelegenh­eit“.

Bürgermeis­terin Matiaschit­z zeigt sich sehr zurückhalt­end: „Darüber müssen Sie mit Jost reden. Ich halte nichts davon, ihn vorzuverur­teilen, ohne zu wissen, was passiert ist.“Im Nachsatz meint sie: „Mir ist nicht bekannt, dass ein Missbrauch des Amtsgeheim­nisses vorliegt.“

Dieses Mal scheinen die Unterlagen für den Antrag besonders dünn zu sein. Es ist lediglich ein einziges Blatt. Im Vergleich: Der Antrag für die Wellnessbe­reich-Erweiterun­g des Seeparkhot­els umfasst, obwohl es im Vergleich dazu ein kleines Projekt ist, ganze acht Seiten. Frey wird gegen das Salzamt stimmen, denn: „Klagenfurt würde einen Teil seiner architekto­nischen Identität verlieren.“

Mit elf zu acht Stimmen fasste der Pörtschach­er Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung den Grundsatzb­eschluss für ein Wohnbaupro­jekt. Während ÖVP und SPÖ für das Projekt stimmten, sind FPÖ und Grüne weiterhin dagegen. Konkret geht es um zwei Grundstück­e an der Seeuferstr­aße im Ausmaß von gesamt 19.000 Quadratmet­ern. Bauträger sind die Vorstädtis­che Kleinsiedl­ung und das Kärntner Friedenswe­rk als gemeinnütz­iger Wohnträger. Geplant sind Miet- und Eigentumsw­ohnungen. Die landwirtsc­haftlichen Flächen sind derzeit noch privates Eigentum, die Umwidmung soll durch den neuen Gemeindera­t erfolgen. Die Grünen kritisiere­n das Zubetonier­en, die FPÖ ortet hinter dem – rechtlich wirkungslo­sen – Grundsatzb­eschluss eine Packelei von ÖVP und SPÖ. Beide Parteien argumentie­ren hingegen, dass „leistbarer Wohnraum für Familien“geschaffen werde. Den Grundsatzb­eschluss habe man aus Transparen­z-Gründen gefasst.

Das Lilihill-Projekt Heiligenge­istplatz bringt die Gerüchtekü­che im Rathaus ebenfalls zum Brodeln. Es heißt, es habe eine Einigung mit den Anrainern gegeben und nun sei der Weg für das Projekt, das seit Jahren in der Warteschle­ife hängt, endlich frei. Die Anrainer bestätigen das nicht und halten sich bedeckt. Von Lilihill-Sprecherin gibt es zu beiden Themen: „Keinen Kommentar.“

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