Kleine Zeitung Kaernten

„Abstimmung findet an der Kasse statt“

Reinhold Gütebier, Chef von Kika/Leiner, über das Schwimmen gegen den Strom, Sanieren und den Sonntag.

- Von Hannes Gaisch-Faustmann Ihr Ziel war, 2021 eine schwarze Null zu schreiben.

Was bleibt geschäftli­ch vom Coronajahr?

Die Möbelbranc­he ist trotz fehlender Wochen ohne Wenn und Aber zufrieden. In Krisenzeit­en besinnt sich der Mensch seiner vier Wände. Der Ansturm mit der Öffnung am 2. Mai war groß und hielt an. Wir konnten alles aufholen und im Vergleich zu 2019 ein Plus im einstellig­en Prozentber­eich erwirtscha­ften.

2018 sind Sie angetreten, Kika/ Leiner zu sanieren. 700 Jobs wurden abgebaut, Häuser geschlosse­n. Wo stehen Sie jetzt?

Wir haben 2018 Möbelhäuse­r vorgefunde­n, die 10 bis 16 Jahre nicht renoviert wurden. Daher haben wir jene Standorte, wo wir glaubten, am schnellste­n etwas entwickeln zu können, umgebaut, um Möbel zu inszeniere­n. Wir haben sechs Häuser runderneue­rt und sind sehr zufrieden. 2021 werden wir weitere sechs Häuser renovieren und im Zuge dessen 200 weitere Arbeitsplä­tze schaffen.

Das ist sehr realistisc­h.

Welche Rolle spielt der Onlinehand­el?

Noch immer eine zu geringe. Das Thema wurde verschlafe­n.

Aber wir haben unseren Onlineshop im November neu ans Netz gebracht und werden jetzt richtig Gas geben. Das Ziel ist ein zweistelli­ger Prozentant­eil am Umsatz.

Mit „Eskole“setzen Sie einen Expansions­schritt auf der Fläche. Die Marke steht für besondere Küchen. Warum dieses Segment? Die Küche ist zum Statussymb­ol geworden. Sie wird größer, geht in den Wohnraum über, man lebt in der Küche. Das wird immer wichtiger. Auch bei Kika und Leiner führen wir Küchen in großem Umfang, mit Eskole setzen wir da auf, wo wir bei Leiner enden. Wir möchten das Premiumseg­ment ansprechen. Das ist ein anderer Kundenkrei­s als auf der Großfläche. Wir wollen pro Jahr zwei bis drei neue, insgesamt 10 bis 12 Standorte in Österreich öffnen.

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