„Wir planen so, als ob alles normal wäre“
Musiker Gert Prix über das Klagenfurter Eboardmuseum, das Coronajahr und seine neue CD „Lost Christmas“.
Ihr neuer Song „Lost Christmas“hört sich wie ein PandemieSong an, dabei ist er vorher geschrieben worden. Was ging Ihnen dabei durch den Kopf?
GERT PRIX: Weihnachten ist eine emotional sehr besetzte Zeit, an die man extrem hohe Erwartungen stellt. In meinem Lied geht es um eine Beziehung, die knapp vor Weihnachten zerbricht, um Probleme im Beruf. Aber weil ich ein optimistischer Mensch bin, gibt es noch die Perspektive, dass man ein Baby bekommt und „First Christmas“feiert. Viele werden aber Weihnachten als „Lost Christmas“in ihre Geschichte eintragen.
Zum „Wham!“-Klassiker „Last Christmas“haben Sie eine spezielle Beziehung.
Wie heimische Künstler und Kulturveranstalter die nähere und fernere Zukunft sehen.
Dieses Lied ist ziemlich das Unwürdigste, was auf diesem Gebiet produziert wurde. Speziell das Schlagzeug ist schlecht programmiert.
Sie betreiben auch das Eboardmuseum in Klagenfurt, wie schwierig war das heurige Jahr? Das kann man mit Worten fast gar nicht beschreiben. Finanziell war es ein Fiasko. Für uns sehr wesentlich sind Besucher aus dem Ausland. Es gab auch fast keine Konzerte. Unser drittes Standbein, die Schulführungen, konnten auch nicht durch
geführt werden. Es gibt aber auch positive Aspekte, weil wir viel aufarbeiten konnten und für die Zukunft planen. Das Museum hat derzeit offen, aber die Publikumsfrequenz ist unter jeder Kritik.
Das Eboardmuseum ist 361 Tage im Jahr offen, wie bewerkstelligen Sie das?
Wir sind ein sehr kleines Team von sechs Leuten. Ich kann das auch mit meinem Beruf als Lehrer kombinieren und ich habe eine sehr tolerante Ehefrau, die mithilft.
Wie planen Sie für 2021?
Das erste Konzert wäre für 7. Jänner geplant gewesen. Wir tun so, als würde alles passen. In einem normalen Jahr veranstalten wir 60 Konzerte.
Haben Sie Unterstützungen angesucht?
Ja, haben wir. Wir haben ja Tausende Euro Fixkosten im Monat und haben seit einem Jahr noch ein Stockwerk gemietet, wo wir beispielsweise Instrumente von den Bands Uriah Heep oder Emerson Lake & Palmer ausstellen.