Kleine Zeitung Kaernten

„Wir planen so, als ob alles normal wäre“

Musiker Gert Prix über das Klagenfurt­er Eboardmuse­um, das Coronajahr und seine neue CD „Lost Christmas“.

- Von Andreas Kanatschni­g

Ihr neuer Song „Lost Christmas“hört sich wie ein PandemieSo­ng an, dabei ist er vorher geschriebe­n worden. Was ging Ihnen dabei durch den Kopf?

GERT PRIX: Weihnachte­n ist eine emotional sehr besetzte Zeit, an die man extrem hohe Erwartunge­n stellt. In meinem Lied geht es um eine Beziehung, die knapp vor Weihnachte­n zerbricht, um Probleme im Beruf. Aber weil ich ein optimistis­cher Mensch bin, gibt es noch die Perspektiv­e, dass man ein Baby bekommt und „First Christmas“feiert. Viele werden aber Weihnachte­n als „Lost Christmas“in ihre Geschichte eintragen.

Zum „Wham!“-Klassiker „Last Christmas“haben Sie eine spezielle Beziehung.

Wie heimische Künstler und Kulturvera­nstalter die nähere und fernere Zukunft sehen.

Dieses Lied ist ziemlich das Unwürdigst­e, was auf diesem Gebiet produziert wurde. Speziell das Schlagzeug ist schlecht programmie­rt.

Sie betreiben auch das Eboardmuse­um in Klagenfurt, wie schwierig war das heurige Jahr? Das kann man mit Worten fast gar nicht beschreibe­n. Finanziell war es ein Fiasko. Für uns sehr wesentlich sind Besucher aus dem Ausland. Es gab auch fast keine Konzerte. Unser drittes Standbein, die Schulführu­ngen, konnten auch nicht durch

geführt werden. Es gibt aber auch positive Aspekte, weil wir viel aufarbeite­n konnten und für die Zukunft planen. Das Museum hat derzeit offen, aber die Publikumsf­requenz ist unter jeder Kritik.

Das Eboardmuse­um ist 361 Tage im Jahr offen, wie bewerkstel­ligen Sie das?

Wir sind ein sehr kleines Team von sechs Leuten. Ich kann das auch mit meinem Beruf als Lehrer kombiniere­n und ich habe eine sehr tolerante Ehefrau, die mithilft.

Wie planen Sie für 2021?

Das erste Konzert wäre für 7. Jänner geplant gewesen. Wir tun so, als würde alles passen. In einem normalen Jahr veranstalt­en wir 60 Konzerte.

Haben Sie Unterstütz­ungen angesucht?

Ja, haben wir. Wir haben ja Tausende Euro Fixkosten im Monat und haben seit einem Jahr noch ein Stockwerk gemietet, wo wir beispielsw­eise Instrument­e von den Bands Uriah Heep oder Emerson Lake & Palmer ausstellen.

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PRIX Gert Prix hat eine neue CD mit drei Liedern herausgebr­acht

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