Kleine Zeitung Kaernten

Große Kluft bei Einkommen

Frauen verdienen im Schnitt 13.000 Euro weniger pro Jahr.

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Gleiches Einkommen unabhängig vom Geschlecht ist eine langjährig­e Forderung von Frauenrech­tlern. Allerdings ist Österreich weiterhin weit davon entfernt, wie der Einkommens­bericht des Rechnungsh­ofs zeigt. Im Jahr 2019 verdienten demnach Männer im Schnitt 35.841 Euro brutto, bei Frauen waren es 22.808 Euro. Ein Grund für die Ungleichhe­it ist die hohe Teilzeitqu­ote bei Frauen. Von allen Teilzeitbe­schäftigte­n waren 83 Prozent weiblich. Bei den Vollzeitst­ellen sind hingegen nur 32 Prozent von Frauen besetzt. Starke Unterschie­de zwischen Frauen- und Männer-Einkommen zeigten sich vor allem bei den Angestellt­en, aber auch bei den Arbeitern, was auch an Phasen der Arbeitslos­igkeit unterm Jahr liegt. Weniger stark war die Kluft bei den Vertragsbe­diensteten, sehr gering bei den Beamten.

Kritik an den Einkommens­unterschie­den kam von SPÖ, Grünen und Neos. So fordert SPÖ-Frauenvors­itzende Gabriele Heinisch-Hosek ein Lohngesetz mit Strafen bei Unterbezah­lung von Frauen, wie es bereits in Island der Fall ist. Die Grünen-Frauenspre­cherin Meri Disoski will den Ausbau der Kinderbetr­euung und zeitgemäße Karenzmode­lle, die auch Väter in die Pflicht nehmen. Neos-Frauenspre­cherin Henrike Brandstött­er fordert, mehr Frauen in Vollzeitbe­schäftigun­g zu bringen, und schlägt einen Rechtsansp­ruch auf einen Kindergart­enplatz ab dem ersten Lebensjahr vor.

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