Saisonende für Österreichs Ski-Ass Bernadette Schild.
Beim Training auf der Reiteralm zog sich Bernadette Schild einen Kreuzbandriss im linken Knie zu. Ihre Teamkolleginnen fahren heute auf dem Zauberberg einen Riesentorlauf.
Vor 14 Monaten stürzte Bernadette Schild beim Riesentorlauf in Sölden und zog sich einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu. Gerade als sich die Wahl-Tirolerin wieder auf dem Weg zurück befand, schlug der Verletzungsteufel nun wieder zu: Beim Slalom-Training auf der Reiteralm verdrehte sie ihr linkes Knie so unglücklich, dass dabei das Kreuzband gerissen ist, dazu kommen eine Meniskusverletzung und eine Knochenprellung. Schild wurde gestern im Sanatorium Kettenbrücke in Innsbruck bereits operiert. Geht alles gut, kann sie den Jahreswechsel zu Hause bei Ehemann Armin verbringen.
Ihre Teamkolleginnen bestreiten heute am Semmering einen Riesentorlauf. Der Zauberberg verlor für die ÖSV-Skidamen in den vergangenen Jahren immer mehr an Zauber. Zu selten gelangen Steffi Brunner und Co. – speziell im Riesentorlauf – Fahrten Richtung Podest. Die schaffte zuletzt Anna Veith, die 2012 den Riesentorlauf gewinnen konnte. Seit nunmehr acht Jahren warten die Österreicherinnen auf einen Stockerlplatz. Dem am nächsten kam 2018 Stephanie Brunner als Vierte. Auf Rang drei fehlten ihr damals 0,04 Sekunden.
Die Tirolerin ist das heißeste ÖSV-Eisen im heutigen Riesentorlauf. „Nach zwei Ergebnissen unter den besten zehn in den beiden Riesentorläufen in Courchevel stehe ich nun mit mehr Selbstbewusstsein auf dem Ski. Wenn ich auch noch die kleinen Fehler von den Rennen in Frankreich ausmerze, kann es bei den Resultaten nur weiter nach vorn gehen“, erklärt die 26-Jährige. Eines hat Brunner bei der Ankunft in Niederösterreich sehr überrascht: „Für diese Zeiten waren extrem viele Leute hier unterwegs. Leider wird das bei den Rennen nicht so sein, aber ich bin überzeugt, die Fans kommen bald wieder zurück. Es ist ein ganz wichtiger Schritt, dass die Leute wieder Ski fahren können.“
Auch Katharina Liensberger „ist froh, Rennen fahren zu können“. Die Vorarlbergerin hat aus Courchevel „ein gutes Gefühl mitgebracht, auf der Reiteralm sehr gut trainiert“. Die 23-Jährige hat auch beste Erinnerungen an den Zauberberg: „Da konnte ich vor vier Jahren meine ersten Weltcuppunkte holen.“Über Erwartungen will sie „nicht reden.
Ein schönes Ergebnis würde mich freuen.“Was sie damit genau meint, sagt sie nicht. Auch Katharina Truppe will „nicht über Platzierungen reden. Wenn ich das mache, setze ich mich selbst so unter Druck, dann geht gar nichts mehr.“
Große Favoritin ist die Siegerin von Courchevel, Mikaela Shiffrin. Sie gewann 2016 am Zauberberg zwei Riesentorläufe und einen Slalom, 2018 den Slalom. Die US-Amerikanerin hat auf der Reiteralm trainiert. Trotzdem will sie ihre Erwartungen nicht zu hoch ansetzen. Sie berichtet sogar, dass viele Menschen jetzt glauben, dass sie mit ihrem emotionalen Sieg in Frankreich ein Comeback gefeiert habe und alles so wie früher sei. Doch die 25Jährige sieht das anders. Für sie gibt es kein „Normal“mehr, nachdem im Februar Vater Jeff plötzlich verstorben war. Shiffrin weiß: Die Rennen um den Jahreswechsel können entscheidend für die Weltcupkugeln sein.