Kleine Zeitung Kaernten

Start mit Getöse

- Claudia Gigler

Es ist vollbracht. Der erste Schuss ist gesetzt. Auf die Tube drücken, die Kameras aufstellen, Hoffnung signalisie­ren – dieses Motto der Politik zieht sich durch die schon zehn Monate währende Coronakris­e des nun zu Ende gehenden Jahres.

Mit der Impfung wurde die Hoffnung zu einer realen Perspektiv­e. Angesichts der Live-Premiere mit Politikerb­egleitung beschlich Beobachter ein ungutes Gefühl. Hatte es doch schon im Vorfeld ein heftiges Tauziehen um das damit verbundene Scheinwerf­erlicht gegeben.

Gleichzeit­ig erfüllte die Inszenieru­ng ihren Zweck: Zeigen, dass es nicht wehtut, hören, was sich die ersten Mutigen von der Rückkehr zu einem normalen Leben erwarten, spüren, wie die Impfung auch Ärzte und Pfleger von der Angst vor dem Alltag befreien kann – all das hilft, die Skepsis zu überwinden.

Die Politik will der Bevölkerun­g keine Impfpflich­t aufzwingen, sondern geht das Risiko ein, sich und das Land abhängig zu machen von der Bereitscha­ft, zu vertrauen und sich impfen zu lassen.

Expertinne­n und direkt Betroffene wie die Vorsitzend­e der österreich­ischen Impfkommis­sion, die leitende Pflegerin eines Altersheim­s und der Leiter der Covid-19Intensiv­station am AKH haben zu Protokoll gegeben, warum der Impfstart so wichtig ist für die Rückkehr zu einem Leben nach der Pandemie, und vor allem, warum sie darauf vertrauen, dass die Wissenscha­ft einen guten Job gemacht hat. s geht ums Tempo, es geht aber auch um dieses Vertrauen, um ein Gefühl von Sicherheit, das auch die breite Bevölkerun­g annehmen kann.

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