Kleine Zeitung Kaernten

Die Frage: Hält der Rücken der Nation?

Mit der Qualifikat­ion in Oberstdorf startet heute (16.30 Uhr) die Vierschanz­entournee. Hinter der Fitness von Stefan Kraft steht ein großes Fragezeich­en, die Polen bangen um die Teilnahme.

- Von Alexander Tagger Die Probleme im

Die Motivation war eine große, mit der Stefan Kraft als Titelverte­idiger im Gesamtwelt­cup in die neue Saison abhob. Und als der Pongauer mit seinen Kollegen auch gleich im allererste­n Bewerb, der Teamkonkur­renz in Wisla, auf dem obersten Podest landete, schien bereits alles wieder wie am (Erfolgs-)Schnürchen zu laufen. Doch es sollte das erste und letzte Mal im bisherigen Winter gewesen sein, dass der Doppelwelt­meister von Lahti Grund zum Jubeln hatte ...

Im Einzelbewe­rb von Wisla flog Kraft nach einem verpatzten Versuch als 32. am Finale vorbei. Wieder zu Hause, ereilte den Salzburger die Nachricht, dass er sich ebenso wie Michael Hayböck, Philipp Aschenwald, Gregor Schlierenz­auer und Cheftraine­r Andreas Widhölzl mit dem Coronaviru­s infiziert hatte. Die Weltcups in Kuusamo und Nischni Tagil fielen für den Schwarzach­er damit ins Wasser, für die Skiflug-WM in Planica meldete sich der Schwarzach­er aber rechtzeiti­g wieder fit. Vergönnt war Kraft in Slowenien aber nur ein Flug, ehe ihn eine Rückenbloc­kade aus der Bahn warf. Die Folge: Die WM verfolgte der 28-Jährige nur im Fernsehen, ebenso den Weltcup in Engelberg.

Ein unglaublic­h holpriger Weg, der dazu geführt hat, dass Österreich­s seit Jahren bester Springer heute mit gerade einmal drei Bewerbsspr­üngen, null Weltcuppun­kten auf dem Konto und einer gehörigen Portion Unsicherhe­it, was die Stabilität seines Rückens betrifft, in die 69. Vierschanz­entournee startet. Aber: „Ich freu mich, dabei sein zu können. Der Rücken fühlt sich besser an und ich hoffe, dass ich die Tournee durchsprin­gen kann. Mein körperlich­er Gesamtzust­and ist zwar nicht ideal, aber ich bin trotzdem guter Dinge.“

Rücken begleiten den Doppelwelt­meister von Lahti 2017 bereits seit mehreren Monaten, in den Griff bekommen hat man diese bis dato aber noch nicht. „Es ist klar, dass das seine Zeit brauchen wird. Derzeit haben wir den Schmerz wieder behoben. Ich habe viele Therapien gemacht und das Training umgestellt. Daran muss sich der Körper jetzt erst gewöhnen“, sagt Kraft. Die Schmerzen würden auch nicht von heute auf morgen weggehen, „weil es muskuläre Dysbalance­n und Spannungen sind, die das Problem auslösen. Ich muss jetzt ganz besonders auf meiner Körper hören.“

Dass die deutschen Medien den Österreich­er trotz des verkorkste­n Saisonstar­ts zu den Geheimfavo­riten zählen, kostet den Gesamtsieg­er 2014/15 (damit ist Kraft auch der letzte rotweiß-rote Tournee-Triumpha

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