Florian Laggner
Florian Laggner forscht als Fusionsphysiker in San Diego. Weihnachten feierte er heuer daheim in Feldkirchen.
forscht als Fusionsphysiker in San Diego. Weihnachten feierte er heuer daheim in Feldkirchen.
Der Klimawandel ist
einfach nicht wegzudiskutieren. Die Kernfusion hat das Potenzial zur klimafreundlichen Stromproduktion.
Florian Laggner
Aufgrund der Pandemie ist Florian Laggner das erste Mal seit einem Jahr wieder in Kärnten, jetzt bleibt er noch ein paar Wochen in der Heimat. „Arbeiten kann ich ja hier auch“, sagt der 32-jährige Physiker. Nach der Matura im Gymnasium in Feldkirchen studierte er Technische Physik an die TU Wien. Die Masterarbeit war der Einstieg in die Plasma- und Fusionsforschung. „Daraus entwickelte sich eine Doktorarbeit und daraus dann eine Postdoc-Stelle in Princeton in den USA.“
2017 zog der Kärntner nach Amerika, seit zwei Jahren ist er im Auftrag der renommierten Universität im Großexperiment „DIII-D“in San Diego involviert. Seit fast 40 Jahren untersuchen dort Wissenschaftler das Verhalten von Plasmen unter Fusionsbedingungen – Laggner ist einer davon. Er beschäftigt sich unter anderem mit dem Rand des Plasmas. Ziel des Experiments ist die Energiegewinnung durch Kernfusion. „Der Klimawandel ist nicht wegzudiskutieren, und Fusion hat das Potenzial zur klimafreundlichen Stromproduktion.“
Die unmittelbare Anwendung des Erforschten motivierte den gebürtigen St. Veiter schon in der Schule. „Meine Lehrer sagten gerne: Wenn es klescht, habe ich eine Freude.“In Kombination mit der Mathematik wuchs die Faszination von Berechnungen und Vorhersagen. „Noch heute treibt mich die Frage an, warum und wie gewisse Dinge funktionieren, um anschließend eine Antwort parat zu haben.“
Seinen Ehrgeiz setzte Laggner während des Studiums nicht nur für die Physik ein. Von 2008 bis 2012 spielte er Handball bei den Fivers Margareten. Er wurde einmal Meister und zweimal Pokalsieger. Aus dieser Zeit nahm er viel mit. „Ich lernte, wie ein Team funktioniert und wie man den Blick auf das Wesentliche richtet. Das braucht man auch in meinem Beruf.“
Seit seinem Karriereende hat Laggner keinen Handball mehr angegriffen. „Zuerst hatte ich die Angst, bei den Hobbyspielen andere zu verletzen. Jetzt habe ich Angst, mich selbst zu verletzen.“Nun spielt er in San Diego häufig Beachvolleyball und verbringt viel Zeit am Strand. „Vom Klima her ist es wie im Frühling. Man geht vor die Tür hinaus und ist quasi im Urlaub“, erzählt Florian Laggner. Und was vermisst er eigentlich aus Kärnten? „Schwarzbrot! Am allermeisten aber meine Familie.“
O b er in ein paar Jahren wieder in Kärnten arbeitet, ist unklar. Beruflich lässt sich der Physiker alle Optionen offen – gemäß einem Handballgesetz: „Man muss immer schauen, wo die Lücke ist, um dann reinzugehen.“