„Verharmlosung ist ein Wahnsinn“
Der Bauer und Kärntnermilch-Obmann war drei Wochen schwer krank.
Erwischt hat es im November unsere ganze Familie – meine Eltern, meine Frau, meinen Sohn und mich. Wir haben es alle überstanden, aber wir waren ganz unterschiedlich betroffen. Mein Vater musste ins Spital, meine Frau und mein Sohn waren nach leichten Symptomen bald wieder auf den Beinen – zum Glück für unseren Betrieb. Sie haben den Hof am Laufen gehalten, ich wäre dazu nicht in der Lage gewesen.
Insgesamt war ich drei Wochen außer Gefecht. Begonnen hat es mit Fieber, bis zu 40 Grad. Jede auch nur leichte körperliche Tätigkeit ist zur Qual geworden. Und das, obwohl ich topfit war. Ich habe bisher 200 Gipfel pro Jahr und 800 Höhenmeter in der Stunde gemacht. Aber plötzlich hatte ich kaum noch Kraft, um ein paar Schritte zum WC und wieder zurückzugehen. Bis heute habe ich mich nicht ganz erholt. Ich habe durch die Krankheit zehn Kilo abgenommen. Beim Stiegensteigen geht mir die Luft aus.
Es ist in meinen Augen ein Wahnsinn, Corona zu verharmlosen. Die Krankheit kann mit voller Wucht auch völlig gesunde Menschen erwischen. Was da im Internet an Verschwörungstheorien kursiert, macht mich sprachlos. Ich war auch persönlich mit solchen Meinungen konfrontiert, leider sind Diskussionen in diesen Fällen aber meistens sinnlos. Die Impfung ist die einzige Chance, die Pandemie in den Griff zu bekommen. Sollten bei mir keine Antikörper nachweisbar sein, werden ich mich sofort impfen lassen.
Unsere Familie hatte Glück. Natürlich war es eine harte Zeit und es gab wirtschaftliche Einbußen, aber niemand von uns hat sein Leben oder seinen Job verloren. Dankbar bin ich – auch im Namen der Bauern von Kärntnermilch – über die große Solidarität der Menschen. Viele kaufen vermehrt ab Hof ein und greifen auch im Handel bewusst zu regionalen Produkten. Es ist schön, dass es diesen Zusammenhalt gibt.