Corona zeigte die Grenzen auf
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Erinnern Sie sich noch an Ende März, Anfang April? Die Straßen waren leer gefegt, nur langsam getrauten sich die Menschen rund um das Osterwochenende in die Parks. Dort saßen unter anderem Familien und Freunde – jeder mit eigenen Getränken, auf seiner eigenen Picknickdecke, mit eigener Jause.
Freilich agierten nicht alle immer auf diese Weise. Doch großteils wurde der Abstand gelebt – manchmal mit Maske, meist mit Handdesinfektion. Die Regeln aber wurden teils gebrochen. Zu groß war die Sehnsucht seine Liebsten, die man vor wenige Wochen noch regelmäßig herzen konnte, wieder zu sehen.
Die triste Situation vom Frühling hat sich trotz neuer Regeln und weiterer Lockdowns nicht mehr auf dieselbe Weise wiederholt: Die Wissenschaft lernte das Virus besser kennen, die Bürger die unsichtbare Gefahr einzuordnen. Trotzdem liegt ein prägendes Jahr hinter uns: Corona hat uns viele Grenzen, von der medizinischen Versorgung bis zur eigenen Belastbarkeit, vor Augen geführt. elbst wenn die Impfung im neuen Jahr eine Besserung der Lage erhoffen lässt, bleibt eines, was wir darüber hinaus aus der Krise mitnehmen sollten: das Wissen, wie wichtig soziale Kontakte sind und die Fähigkeit, sie zu bewahren. Denn Nähe zu anderen ist nicht selbstverständlich.
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