„Experten hätten den Impfstoff präsentieren müssen“
Die politische Inszenierung der Impfung in Österreich stört manche Leser. An der Haltung des Kärntner Landeshauptmannes scheiden sich aber die Geister.
So ein Kasperltheater um die Corona-Impfung. Einzig und allein hätte ein Facharzt/Impfarzt, ein Virologe, ein tatsächlicher Experte und nicht diverse Politiker hätten diese Impfung präsentieren sollen, um wenigstens einigermaßen glaubwürdig zu erscheinen. Herr Landeshauptmann, danke, dass Sie bei dieser politisch gesteuerten Impfshow nicht mitgemacht haben, ein Kasperltheater. Sie sind Realist. In allen Bundesländern starten die Impfungen im Jänner, auch bei uns. Die Medien sollten da wohl deutlicher werden.
Ich hoffe aber doch, dass sich trotzdem der Großteil der Bevölkerung dafür entscheidet.
Christine Flaggl, Klagenfurt
Unverständlich
Nachdem Kärnten als ehemaliges Corona-Vorzeigeland dabei ist, Schweden bei den CoronaTodesfall-Zahlen im Verhältnis zur Bevölkerung zu überholen, ist es unverständlich, wenn Kärnten als einziges Bundesland nicht mit den Impfungen gegen das Coronavirus beginnt. 1000 frühzeitig geimpfte Personen sind kein Showeffekt und können durchaus Menschenleben retten. Politische Empfindlichkeiten sollten dabei keine Rolle spielen.
Josef Klinar, Millstatt
Stolz auf Kärnten
Ich bin stolz auf Kärnten, dass man dieser „symbolischen Impfung“die kalte Schulter zeigt! Diese von der Regierung betriebene Heuchelei und das SichHinstellen vor die Medien dient doch nur der Selbstbeweihräu
und Selbstdarstellung, ist ein schlechter PR-Gag und wirkt auf mich absolut abstoßend und lächerlich!
Hannes Löschenkohl,
Kappel am Krappfeld
Kein Wettbewerb
Es ist traurig, dass man einen Wettbewerb inszeniert, wer zuerst wo geimpft wird. Es ist doch völlig egal, wo. Hauptsache ist doch, es gibt einen Impfstoff!
Liebe Journalisten, lasst euch doch nicht vor diesen Karren spannen. Ich freue mich für jeden – egal ob einer, hundert oder tausend.
Gerda Menninger, Graz
Was sagt Rendi-Wagner?
Mit welchem Recht hält der Kärntner Landeshauptmann die bereits verfügbaren Impfungen zurück? Das grenzt an unterlassene Hilfeleistung. Wenn die Menschen, die sich bereits durch eine Impfung hätten schützen lassen können, jetzt infiziert werden, ist SPÖ-Kaiser schuld.
Was sagt die Ärztin RendiWagner zum verspäteten Impfbeginn? Kärnten ist weltweit das einzige Land, das eine Impfung bewusst zurückhält. Fahrlässig und unverantwortlich.
Josef Leitgeb, Mattersburg
Das Gebot der Stunde
Ein schnellstmöglicher Impfbeginn ist unbestritten das Gebot der Stunde. In der ersten Impfaktion wurden besonders gefährdete Personen, wie Bewohner von Altenheimen und Pflegepersonen, in acht Bundesländern, außer im „Kaiserreich“Kärnten geimpft. Oppositionsdenken und Eitelkeit sollten, auch wenn einem das Brimborium, das die Regierung im Zusammenhang mit dem Impfbecherung
ginn veranstaltet, nicht gefällt, hinter der Fürsorgepflicht für die Gesundheit der Menschen in Kärnten zurückstehen.
Wolfgang Neubauer, Öblarn
Torpedierte Arbeit
Herr Doskozil fürchtet sich vor dem Impfstoff und ortet ShowImpfungen. Herr Hofer hält Schnelltests für maximalen Unsinn. Sie liefern subtile, nicht sehr intelligente Argumente, welche die Arbeit der Regierung torpedieren und die Bevölkerung verunsichern. Wie damit zeitnah eine Senkung der Inzidenz und eine Herdenimmunität von 70 Prozent zu erreichen sei, diese Antworten bleiben sie uns schuldig.
In dieser schweren Zeit halte ich das für maximal verantwortungslos.
DI Klaus Porod, Stübing
Die Schwächsten zuerst
Es zeichnet unsere Gesellschaft aus, dass wir Hundertjährige zuerst impfen. Sind wir durch Coroner besser geworden? Wir sind keine Ellbogen-Gesellschaft mehr. In den 80er- und 90er-Jahren war der EllbogenMensch ein Synonym für Karriere, für Vorwärtsdrängeln, Egoismus, Rücksichtslosigkeit, Eigennutz. Die Parole hieß: Die Stärksten zuerst. Plötzlich bekommen die Schwächsten als Erste den Impfstoff, die scheinbar Vergessenen. Es ist eine wunderschöne Welt, wenn wir sehen, wie die Hundertjährigen nach der Spritze lächeln. Ihre Gesichter leuchten.
Wenn wir die schwächsten retten, dann retten wir unsere Seelen.
Wilfried Pichler, Möllbrücke
Zu viel
In der ZiB 1 gab es am 27. Dezember 17 (!) Impfungen vor laufender Kamera zu sehen. Welchen Zweck sollen diese Inszenierungen eigentlich erfüllen? Glauben die Verantwortlichen der Nachrichtensendungen des ORF allen Ernstes, dass die Zuseher ein so großes Interesse haben, sich diese Bilder anzusehen?
Information ist zweifellos notwendig, aber ich möchte die Verantwortlichen ersuchen, doch endlich ihren Hausverstand zu gebrauchen. Bitte, reduziert doch endlich Aufnahmen einstechender Injektionsnadeln und des Herumstocherns in Nasen und Rachen bei Sars-CoV-2-Tests.
Anton Pucher, Wernberg
Registrierung möglich?
Da ich denke, dass dies viele Menschen interessiert, frage ich, ob und wo ich mich als Impfwilliger registrieren lassen kann. Bei der heurigen Grippeimpfaktion bin ich schon leer ausgegangen. Eine Vorbestellung für 2021 war nicht möglich und für Covid-19-Schutzimpfungen sieht es auch danach aus. Vielleicht sollten die Verantwortlichen sich mehr um die Willigen kümmern als um das Geschrei der Querulanten.
Harald Schallerl, Preßguts
Immunität
LB „Wirkt sie oder nicht?“, 19. 12.
Die Impfungen sind bis zu 95
Prozent wirksam, das heißt, etwa fünf Prozent sind nicht geschützt. Diese wären erst nach Erreichen einer Immunisierungsrate von etwa 70 Prozent der Bevölkerung durch die Herdenimmunität geschützt. Achtung: Durch die fünf Prozent nicht wirksamen Impfungen werden 70 Prozent an Immunisierung nicht durch das Impfen von 70 Prozent der Bevölkerung erreicht! Diese fünf Prozent brauchen also bis zum Erreichen der 70 Prozent noch Schutz durch das Maskentragen aller anderen Personen.
Es ist richtig, man hat noch zu wenig Daten über die Übertragung des Virus durch erfolgreich immunisierte Personen. Daher geht man vom schlimmsten Fall aus und nimmt an, dass Immunisierte zwar nicht mehr selbst erkranken, jedoch das Virus weiterverbreiten können. Auch hier helfen wiederum nur der weiterhin vorsichtige Umgang und das Maskentragen bis zum Erreichen der 70 Prozent Immunisierung.
Harald Buzzi, Klagenfurt