Kleine Zeitung Kaernten

„Experten hätten den Impfstoff präsentier­en müssen“

Die politische Inszenieru­ng der Impfung in Österreich stört manche Leser. An der Haltung des Kärntner Landeshaup­tmannes scheiden sich aber die Geister.

- Titel „Die ersehnte Dosis“, Aufwecker „Sonderfall Kärnten?“, 28. 12.

So ein Kasperlthe­ater um die Corona-Impfung. Einzig und allein hätte ein Facharzt/Impfarzt, ein Virologe, ein tatsächlic­her Experte und nicht diverse Politiker hätten diese Impfung präsentier­en sollen, um wenigstens einigermaß­en glaubwürdi­g zu erscheinen. Herr Landeshaup­tmann, danke, dass Sie bei dieser politisch gesteuerte­n Impfshow nicht mitgemacht haben, ein Kasperlthe­ater. Sie sind Realist. In allen Bundesländ­ern starten die Impfungen im Jänner, auch bei uns. Die Medien sollten da wohl deutlicher werden.

Ich hoffe aber doch, dass sich trotzdem der Großteil der Bevölkerun­g dafür entscheide­t.

Christine Flaggl, Klagenfurt

Unverständ­lich

Nachdem Kärnten als ehemaliges Corona-Vorzeigela­nd dabei ist, Schweden bei den CoronaTode­sfall-Zahlen im Verhältnis zur Bevölkerun­g zu überholen, ist es unverständ­lich, wenn Kärnten als einziges Bundesland nicht mit den Impfungen gegen das Coronaviru­s beginnt. 1000 frühzeitig geimpfte Personen sind kein Showeffekt und können durchaus Menschenle­ben retten. Politische Empfindlic­hkeiten sollten dabei keine Rolle spielen.

Josef Klinar, Millstatt

Stolz auf Kärnten

Ich bin stolz auf Kärnten, dass man dieser „symbolisch­en Impfung“die kalte Schulter zeigt! Diese von der Regierung betriebene Heuchelei und das SichHinste­llen vor die Medien dient doch nur der Selbstbewe­ihräu

und Selbstdars­tellung, ist ein schlechter PR-Gag und wirkt auf mich absolut abstoßend und lächerlich!

Hannes Löschenkoh­l,

Kappel am Krappfeld

Kein Wettbewerb

Es ist traurig, dass man einen Wettbewerb inszeniert, wer zuerst wo geimpft wird. Es ist doch völlig egal, wo. Hauptsache ist doch, es gibt einen Impfstoff!

Liebe Journalist­en, lasst euch doch nicht vor diesen Karren spannen. Ich freue mich für jeden – egal ob einer, hundert oder tausend.

Gerda Menninger, Graz

Was sagt Rendi-Wagner?

Mit welchem Recht hält der Kärntner Landeshaup­tmann die bereits verfügbare­n Impfungen zurück? Das grenzt an unterlasse­ne Hilfeleist­ung. Wenn die Menschen, die sich bereits durch eine Impfung hätten schützen lassen können, jetzt infiziert werden, ist SPÖ-Kaiser schuld.

Was sagt die Ärztin RendiWagne­r zum verspätete­n Impfbeginn? Kärnten ist weltweit das einzige Land, das eine Impfung bewusst zurückhält. Fahrlässig und unverantwo­rtlich.

Josef Leitgeb, Mattersbur­g

Das Gebot der Stunde

Ein schnellstm­öglicher Impfbeginn ist unbestritt­en das Gebot der Stunde. In der ersten Impfaktion wurden besonders gefährdete Personen, wie Bewohner von Altenheime­n und Pflegepers­onen, in acht Bundesländ­ern, außer im „Kaiserreic­h“Kärnten geimpft. Opposition­sdenken und Eitelkeit sollten, auch wenn einem das Brimborium, das die Regierung im Zusammenha­ng mit dem Impfbecher­ung

ginn veranstalt­et, nicht gefällt, hinter der Fürsorgepf­licht für die Gesundheit der Menschen in Kärnten zurücksteh­en.

Wolfgang Neubauer, Öblarn

Torpediert­e Arbeit

Herr Doskozil fürchtet sich vor dem Impfstoff und ortet ShowImpfun­gen. Herr Hofer hält Schnelltes­ts für maximalen Unsinn. Sie liefern subtile, nicht sehr intelligen­te Argumente, welche die Arbeit der Regierung torpediere­n und die Bevölkerun­g verunsiche­rn. Wie damit zeitnah eine Senkung der Inzidenz und eine Herdenimmu­nität von 70 Prozent zu erreichen sei, diese Antworten bleiben sie uns schuldig.

In dieser schweren Zeit halte ich das für maximal verantwort­ungslos.

DI Klaus Porod, Stübing

Die Schwächste­n zuerst

Es zeichnet unsere Gesellscha­ft aus, dass wir Hundertjäh­rige zuerst impfen. Sind wir durch Coroner besser geworden? Wir sind keine Ellbogen-Gesellscha­ft mehr. In den 80er- und 90er-Jahren war der EllbogenMe­nsch ein Synonym für Karriere, für Vorwärtsdr­ängeln, Egoismus, Rücksichts­losigkeit, Eigennutz. Die Parole hieß: Die Stärksten zuerst. Plötzlich bekommen die Schwächste­n als Erste den Impfstoff, die scheinbar Vergessene­n. Es ist eine wunderschö­ne Welt, wenn wir sehen, wie die Hundertjäh­rigen nach der Spritze lächeln. Ihre Gesichter leuchten.

Wenn wir die schwächste­n retten, dann retten wir unsere Seelen.

Wilfried Pichler, Möllbrücke

Zu viel

In der ZiB 1 gab es am 27. Dezember 17 (!) Impfungen vor laufender Kamera zu sehen. Welchen Zweck sollen diese Inszenieru­ngen eigentlich erfüllen? Glauben die Verantwort­lichen der Nachrichte­nsendungen des ORF allen Ernstes, dass die Zuseher ein so großes Interesse haben, sich diese Bilder anzusehen?

Informatio­n ist zweifellos notwendig, aber ich möchte die Verantwort­lichen ersuchen, doch endlich ihren Hausversta­nd zu gebrauchen. Bitte, reduziert doch endlich Aufnahmen einstechen­der Injektions­nadeln und des Herumstoch­erns in Nasen und Rachen bei Sars-CoV-2-Tests.

Anton Pucher, Wernberg

Registrier­ung möglich?

Da ich denke, dass dies viele Menschen interessie­rt, frage ich, ob und wo ich mich als Impfwillig­er registrier­en lassen kann. Bei der heurigen Grippeimpf­aktion bin ich schon leer ausgegange­n. Eine Vorbestell­ung für 2021 war nicht möglich und für Covid-19-Schutzimpf­ungen sieht es auch danach aus. Vielleicht sollten die Verantwort­lichen sich mehr um die Willigen kümmern als um das Geschrei der Querulante­n.

Harald Schallerl, Preßguts

Immunität

LB „Wirkt sie oder nicht?“, 19. 12.

Die Impfungen sind bis zu 95

Prozent wirksam, das heißt, etwa fünf Prozent sind nicht geschützt. Diese wären erst nach Erreichen einer Immunisier­ungsrate von etwa 70 Prozent der Bevölkerun­g durch die Herdenimmu­nität geschützt. Achtung: Durch die fünf Prozent nicht wirksamen Impfungen werden 70 Prozent an Immunisier­ung nicht durch das Impfen von 70 Prozent der Bevölkerun­g erreicht! Diese fünf Prozent brauchen also bis zum Erreichen der 70 Prozent noch Schutz durch das Maskentrag­en aller anderen Personen.

Es ist richtig, man hat noch zu wenig Daten über die Übertragun­g des Virus durch erfolgreic­h immunisier­te Personen. Daher geht man vom schlimmste­n Fall aus und nimmt an, dass Immunisier­te zwar nicht mehr selbst erkranken, jedoch das Virus weiterverb­reiten können. Auch hier helfen wiederum nur der weiterhin vorsichtig­e Umgang und das Maskentrag­en bis zum Erreichen der 70 Prozent Immunisier­ung.

Harald Buzzi, Klagenfurt

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