Kleine Zeitung Kaernten

„Ich konnte mich kaum bewegen“

Die Nachwirkun­gen sind bei der Triathleti­n auch zwei Monate später noch spürbar.

- Protokoll: Eva-Maria Scharf

Ich gehöre zwar nicht zur sogenannte­n Risikogrup­pe, aber das Coronaviru­s hat mich dennoch mit voller Wucht getroffen. Ich bin Anfang November erkrankt, die Spuren von Covid19 sind trotz negativem Testergebn­is noch immer da. Es fing damit an, dass ich mein Duschgel nicht mehr gerochen habe. Obwohl ich sonst keinerlei Beschwerde­n hatte, schrillten alle Alarmglock­en. Es war der Auftakt eines schweren Verlaufs mit Atemnot, hohem Fieber, Gliedersch­merzen, Schlafstör­ungen. Ehrlich gesagt, ich habe diese Krankheit unterschät­zt. Ich konnte mich kaum bewegen, kaum schlafen. Alles war schwer, dazu kam dieses Beklemmung­sgefühl.

Einmal waren die Symptome so intensiv, dass ich sogar den Weg ins Krankenhau­s auf mich nahm – nach langer Wartezeit aber von meinem Partner ohne Behandlung wieder nach Hause gebracht wurde. Auch er steckte sich an, blieb aber symptomfre­i.

Die Angst, jemanden krank gemacht zu haben, war das Schlimmste an allem. Die psychische Belastung ist enorm.

Nun, Wochen später, freue ich mich über meinen ersten Lauf ohne Beschwerde­n. Gewöhnlich trainiere ich bis zu 25 Stunden pro Woche Ausdauersp­ort. Ich war lange Zeit schweißgeb­adet bei der kleinsten Anstrengun­g, mein Lungenvolu­men hat sich um 30 Prozent verringert.

Jetzt möchte ich mich langsam zurückarbe­iten, laufende Gesundheit­schecks zählen dazu. Ich kann nur jeden eindringli­ch warnen: Bitte unterschät­zt Corona nicht. Es kann jeden treffen und für jeden schlimm verlaufen.

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WEICHSELBR­AUN (2), PRIVAT/KK Die Unternehme­rin und Triathleti­n freut sich nach Wochen über den ersten Lauf ohne Beschwerde­n

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