New York und die Rückkehr ins Familienglück
Ex-WAC-Trainer Gerhard Struber startet in die Vorbereitung mit den New York Red Bulls. Und wird beim Thema Familie emotional.
Von Daniel Jerovsek
Wenn Gerhard Struber auf die vergangenen zwölf, dreizehn Monate zurückblickt, muss er selbst schmunzeln. „Das war wirklich eine kuriose Zeit“, sagt der 43-Jährige. Nach einem viermonatigen Gastspiel beim WAC – Europa League inklusive – flatterten bereits die ersten Angebote beim Trainer ein. „Der Plan war es, länger beim WAC zu bleiben. Aber dann sind Angebote aus Deutschland und speziell England gekommen, wo ich mir gedacht habe, dass ich diese Möglichkeit wahrnehmen muss.“
Nach „guten Gesprächen mit dem WAC-Präsidenten“folgte der Wechsel zum britischen Zweitligisten Barnsley. „Weil ich für mich die große Chance gesehen habe, mich weiterzuentwickeln.“Der Salzburger schaffte das schier Unmögliche und rettete den Klub vor dem Abstieg. Und weckte so erneut Interesse von anderen Vereinen. Auch, weil „ich sehr ambitioniert bin und die BarnsleyVerantwortlichen eher restrik
Wege gehen wollten“, kam das Angebot von den New York Red Bulls zum richtigen Zeitpunkt.
die Red Bull bietet, sind bekannt. Vor allem für Struber, hat er die DNA der „Bullen-Dynastie“doch seit Jahren intus. „Das macht es schon einfacher für mich. Ich weiß, wie hoch die Ziele sind und was man mit den Ressourcen erreichen kann.“
Seit Oktober 2020 ist Struber nun offiziell Trainer im „Big Apple“, coronabedingt konnte er aber erst sechs Wochen danach in die USA reisen, das erste Training mit der Mannschaft erfolgte drei Tage vor dem Playoff-Duell mit Columbus, das dann auch verloren ging. „Diese Partie hat mir aufgezeigt, wie stark der südamerikanische Einfluss in der Major League Soccer ist. Technisch ist die
Liga sicher über Österreich zu stellen“, schildert der US-Export seine ersten Eindrücke. „Aber taktisch haben wir viel Spielraum. In Österreich ist das taktische Niveau extrem hoch, in den USA gilt es, die Hebel anzusetzen.“Mitte März soll die neue Saison starten, sechs Wochen davor darf die Mannschaft mit dem gemeinsamen taktischtechnischen Training starten. So ist die Regel. Auch ein Trainingslager in Florida sowie ein Vorbereitungsturnier in Arizona stehen auf dem Programm.
Bis dahin soll das Team rund um den Steirer Daniel Royer stehen. „Daniel ist hier in New York schon länger erfolgreich und ist ein wichtiger Spieler des Kaders“, sagt Struber. „Wenn wir unsere ambitionierten Ziele erreichen wollen, werden wir aber die Kaderqualität weiter erhöhen müssen.“Denn: Obwohl der Klub für Talententtivere