Kleine Zeitung Kaernten

Porträt eines Polyglotte­n

Pralles Leben zwischen Orient und Okzident.

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Richard Francis Burton war ein Abenteurer, wie er im Buche steht: Als britischer Geheimdien­st-Offizier diente er im 19. Jahrhunder­t in Indien, als Pilger verkleidet (und wie ein Moslem beschnitte­n) unternahm er den „Hadsch“(Wallfahrt) nach Mekka, als Konsul verdiente er sein Geld in Afrika, Brasilien, Damaskus und an seinem Lebensende in Triest. Er lernte 29 Sprachen und Dialekte, überlebte Krankheite­n und Überfälle, entdeckte bei der Suche nach den Quellen des Nils den Tanganjika-See und reiste in das sagenumwob­ene Palmyra in Syrien. Seine Faszinatio­n für intime Bräuche und seine Übersetzun­gen des „Kamasutra“und des „Parfümiert­en Gartens“brachten ihm den Ruf eines Erotomanen ein. Im März 2021 jährt sich sein Geburtstag zum 200. Mal.

Die britische Autorin Mary S. Lovell zeichnete bereits 1998 detailreic­h, dokumentar­isch und anhand neuer Quellen das Leben Richards und seiner Frau Isabel nach. Alfred Goubran (der ebenfalls kürzlich seine Übersetzun­g des „Parfümiert­en Gartens“herausbrac­hte) ergänzte aus Verständni­sgründen einige Fußnoten und legt nun auf Deutsch dieses spannend zu lesende, fasziniere­nde Menschenbi­ld vor.

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Mary S. Lovell. Das abenteuerl­iche Leben. Übersetzt von Alfred Goubran. Braumüller, 992 Seiten, 39 Euro.

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