Wer hat eine Meise?
Sie hat wieder geschlagen, die „Stunde der Wintervögel“: Zwischen 8. und 10. Jänner lädt Birdlife dazu ein, Spatz, Fink & Co. zu zählen.
Haben auch Sie einen Vogel? Oder gar mehrere gefiederte Freunde, die sich von Ihnen zum Essen einladen lassen? Gut so. Dann seien Sie ausnahmsweise mit gutem Gewissen berechnend: Birdlife ruft auch heuer wieder dazu auf, die Wintervögel im Siedlungsgebiet zu zählen. Zum zwölften Mal ersucht die Schutzorganisation, bei dieser Aktion mitzumachen.
„Die Beteiligung ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen“, freut sich Andreas Kleewein, Geschäftsführer von Birdlife in Kärnten: „Wir hoffen, dass auch heuer wieder möglichst viele mitmachen.“
Die Daten, die dabei gesammelt werden, seien sehr wertvoll. „Sie helfen uns, Trends zu
beobachten und, wenn möglich, Maßnahmen einzuleiten.
Die Methode ist klar definiert: Wer mitmachen will, möge am 8., am 9. oder am 10. Jänner eine Stunde lang zählen, welche Vögel an eine Futterstelle kommen. Gezählt werden kann beim eigenen Vogelhäuschen auf dem Balkon, im Garten, aber auch in Parks. „Wenn man im Park sieht, dass an einer Futterstelle bereits jemand zählt, bitte eine andere suchen“, ersucht Andreas Kleewein. Doppelzählungen können nicht zweimal gewertet werden.
Wichtig sei, so Birdlife, dass man pro Vogelart die jeweils gleichzeitig gesichtete Höchstzahl erfasst und diese Daten übermittelt. „Auch Nullmeldungen sind sehr aufschlussreich“, betont Kleewein: „Sehr viele besorgte Menschen haben in diesem Winter gefragt, warum so wenig Vögel an die Futterstellen kommen.“Das liege daran, dass die Natur heuer sehr viel Nahrung bereithält, „vor allem Baumsamen“.
Haussperling, Kohlmeise, Feldsperling und Buchfink seien in Kärnten die häufigsten Vögel 2020 gewesen, sagt der Birdlife-Chef: „1243 Menschen haben an 999 Stellen insgesamt 36.557 Vögel gezählt.“
Sorgen macht sich Kleewein um den Grünfink. Wegen eines Parasiten, der Trichomonaden, sind die Vögel rar geworden. „Auffällig ist heuer andererseits die hohe Zahl an Erlenzeisigen.“