Kleine Zeitung Kaernten

Aufruf zu Anschlägen auf Polizeista­tionen

Alle Kärntner Polizisten über Aufrufe in Chat informiert. Coronaleug­ner unter Verdacht.

- Claudia Beer-Odebrecht

In Chatverläu­fen verschiede­ner Gruppen des Messenger-Dienstes Telegram wurde vor Kurzem zu Anschlägen auf Polizei und Politik aufgerufen. „Unter anderem wird hier, neben gehässigen Abfälligke­iten, entschloss­en kommunizie­rt, dass Polizeista­tionen angegriffe­n und Polizisten ihre Waffen entzogen werden sollen, Polizisten beseitigt gehören, ein Bürgerkrie­g begonnen werden müsse und die Regierung niedergebr­annt gehöre“, informiert das Landesamt für Verfassung­sschutz und Terrorismu­sbekämpfun­g (LVT) in einer Mail alle Kärntner Polizisten. Die Telegram-Gruppen weisen mehrere Hundert bis über tausend Teilnehmer auf. Der Aufruf ist mit gegenseiti­gen Zustimmung­en bekräftigt worden.

„Die Chatverläu­fe wurden am 1. Januar gesichert. Der Urheber der Nachrichte­n ist der Klientel der Corona-Leugner zuzuordnen“, teilt Harald Sörös, Sprecher des Innenminis­teriums mit. Jede Drohung, egal ob gegen Bedienstet­e der Bundespoli­zei oder andere Personen, werde von der Polizei sehr ernst genommen. Gegen den Verfasser werde ermittelt und ein Bericht an die Staatsanwa­ltschaft Wien zur strafrecht­lichen Beurteilun­g verfasst. Laut Sörös gebe es keine konkrete Drohung gegen Einrichtun­gen in Kärnten. Solche seien auch nicht im gesicherte­n Chat festgestel­lt worden.

Bundesweit wurden sämtliche Dienststel­len und Bedienstet­en informiert. „Es ergeht an alle Polizeiins­pektionen die dringliche Sensibilis­ierung hinsichtli­ch dieser aktuell entstehend­en Dynamiken und der damit einhergehe­nden Aggressivi­tät dieser Delinquent­en“, heißt es in der E-Mail des Kärntner LVT.

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WEICHSELBR­AUN Laut Innenminis­terium gibt es in den gesicherte­n Chats keine konkrete Drohung gegen Polizeiein­richtungen in Kärnten

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