Die ÖBB investieren heuer 408 Millionen Euro in Kärnten, um das Bahnfahren attraktiver und zügiger zu machen.
Vom neuen Kraftwerk über Bahnhöfe bis zu Bike & Ride: So soll Bahnfahren in Kärnten künftig attraktiver werden.
Investitionen in Kärntens Bahnnetz sind auch 2021 ein wesentlicher Treiber für Kärntens (Bau-)Wirtschaft. 408 Millionen Euro machen die ÖBB in diesem Jahr für die Modernisierung und den Ausbau ihres 516 Kilometer langen Streckennetzes locker. Die Summe ist Teil des Rahmenplans für die Jahre 2021 bis 2026. Dieser sieht Investitionen in den Bahnausbau in Kärnten im Ausmaß von 1,4 Milliarden Euro vor.
Im Zentrum der Bauaktivitäten steht einmal mehr die Koralmbahn. Der Durchschlag der 33 Kilometer langen Tunnelröhre ist bereits Geschichte, nun steht laut ÖBB deren „bahntechnische Ausrüstung“am Programm. Dazu müssen allein für den Koralmtunnel 13.000 Gleistragplatten produziert und verbaut werden.
Auch abseits des Tunnels nimmt die Fertigstellung der Koralmbahn konkrete Formen an: mit den Arbeiten an den neuen Bahnhöfen und der Elektrifizierung der Lavanttalbahn und der Bleiburger Schleife. Deren Fertigstellung ist ein für heuer vorgesehener „Meilenstein“. Bis Fahrgäste die Strecke Graz–Klagenfurt in
45 Minuten umweltfreundlich absolvieren können, ist Geduld gefragt: Erst Ende 2025 nimmt die Koralmbahn Fahrt auf.
Deutlich früher
– im September – wird die Modernisierung des vor 115 Jahren in Betrieb genommenen Eisenbahntunnels durch die Karawanken abgeschlossen. Der Tunnel wird derzeit umfassend grenzüberschreitend saniert, in Bezug auf Sicherheit und Leistung wird aufgerüstet. Dazu zählen etwa der Bau eines Rettungsweges und Gleisarbeiten.
Die laut ÖBB letzten noch mit Diesel-Loks befahrenen Schienenkilometer in Kärnten sollen bis 2023 elektrifiziert werden. Im März starten dafür die Arbeiten zwischen Klagenfurt und Weizelsdorf, außerdem werden die Bahnhöfe und Haltestellen modernisiert sowie Gleise erneuert. Die Bahnstrecke ins Rosental wird dafür im Sommer gesperrt.
Einen beträchtlichen Betrag investiert die ÖBB in Obervellach, wo die Bahn seit über 100 Jahren grünen Strom produziert. Die Wasserkraftwerke in Lassach und Obervellach sind am Ende ihrer technischen Lebensdauer angekommen, um
177 Millionen Euro wird das Kraftwerk Obervellach II neu errichtet. Damit wird eine Leistungssteigerung der jährlichen Energieproduktion von 92 GWh auf rund 125 GWh erreicht. Das entspricht dem Energieverbrauch von rund 30.000 Railjet-Fahrten von Villach nach Wien. Die Fertigstellung ist im Jahr 2023 geplant.
Auch eine
Reihe weiterer – kleinerer – Maßnahmen soll das Bahnfahren bequemer machen: Noch heuer werden Arbeiten an der Haltestelle in Annenheim im Zuge eines großen Hotelprojektes abgeschlossen. Auch der Bahnhof in MallnitzObervellach wird modernisiert, in Arnoldstein wird an Gleisen und Weichen, in Klagenfurt-Ost und Rothenthurn an Bike-&-Ride-Anlagen gearbeitet. „Der ÖBB-Konzern trägt seine Verantwortung mit Investitionen in die Bahninfrastruktur auch 2021 – entgegen und gerade wegen der aktuellen Krise – konsequent weiter“, sagt ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä. Man schaffe „die Basis für einen attraktiven, sicheren und klimaschonenden Bahnverkehr in Kärnten“.