Familienfriede
Dreieinhalb Jahre lagen sich die Golfstaaten in den Haaren. Im saudischen Bergort Alula legten sie nun offiziell ihre Fehde bei, die im Juni 2017 begann.
Bereits am Vorabend des 41. Gipfels des Golf-Kooperationsrates hatte Saudi-Arabien seinen Luftraum und die Grenzübergänge zu Katar wieder geöffnet und damit die Blockade seines superreichen Nachbarn beendet.
Im Gegenzug sagte Emir Tamim bin Hamad Al Thani zu, alle Klagen vor internationalen Gerichten zurückzuziehen. Dessen Landung und Begrüßung durch Kronprinz Mohammed bin Salman übertrug das saudische TV live genauso wie die Unterzeichnung der „Alula-Vereinbarung“. Aus den USA reiste Jared Kushner an, der Schwiegersohn des scheidenden USPräsidenten Donald Trump. Er gilt als Vertrauter Mohammed bin Salmans und hatte sich zusammen mit dem regionalen Vermittler Kuwait intensiv bemüht, das Zerwürfnis zu kitten.
Aus dem Quartett der Katar-Gegner dürften Bahrain und Ägypten der saudischen Kompromisslinie ohne Zögern folgen. Unklar blieb dagegen, inwieweit die Vereinigten Arabischen Emirate mitmachen.
Denn das Misstrauen am Golf bleibt groß, der Weg zur wirklichen Aussöhnung beschwerlich, auch wenn beide Lager vereinbarten, die gegenseitigen Schmutzkampagnen in ihren Medien zu beenden. uch wenn der Vertrauensschaden weiter tief sitzt, die Ankündigung des neuen US-Präsidenten Joe Biden, zu dem Atomabkommen mit dem Iran zurückzukehren, lässt die Golfherrscher zusammenrücken.
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