„Nur so können wir die Pandemie loswerden“
Hedwig Melcher (75) wurde im Pflegeheim Maria Gail als erste Kärntnerin geimpft.
Sie ist die Erste in Kärnten, die gestern gegen das Coronavirus geimpft wurde: Unter Applaus erhielt Hedwig Melcher aus Drobollach um punkt 9 Uhr im Altenwohn- und Pflegeheim Maria Gail der Diakonie de La Tour in Villach die Impfung. „Ich bin überglücklich“, sagt die 75-Jährige. „Als ich gehört habe, dass der Impfstoff in der EU zugelassen wurde, dachte ich mir: Da muss ich dabei sein.“Die Impfung verlief problemlos. „Ich habe nichts gespürt, ein Stupfer, mehr nicht. Da ist nichts dabei. Bedenken habe ich nie gehabt“, sagt Melcher und appelliert: „Jeder sollte sich impfen lassen. Es ist ein Schutz. Es gibt ja auch nichts anderes, um die Pandemie loszuwerden.“
Melcher hat zwei Kinder und zwei Enkelkinder. Seit sieben Jahren lebt sie im Pflegeheim in Villach. „Ich bin sehr gerne hier“, sagt sie. Die Zeit der sozialen Isolation ist auch für sie schwierig gewesen: „Ich habe aber sehr oft mit meinen Kindern telefoniert.“Nach der zweiten Impfung hat Hedwig Melcher einen großen Wunsch: „Ich möchte zu meiner Familie nach Drobollach fahren. Der Faaker See ist so schön. Darauf freue ich mich jetzt schon sehr.“
ist von der Impfung überzeugt. Im Haus Maria Gail haben sich gestern sogar 90 Prozent der Bewohner impfen lassen. „Das ist ein sehr erfreuliches Signal, ein Akt der Hoffnung“, sagt Hubert Stotter, Rektor der Diakonie de La Tour. „Es ist ein besonderer Tag. Das merkt man auch an der Stimmung im Haus. Eine Wende wurde eingeleitet.“Die Schutzimpfung werde sicher Leben retten, sagt Stotter.
Pflegedienstleiterin Margot Schratzer hat sich ebenfalls für eine Impfung entschieden. „Ich will wieder auf Urlaub fahren, um meine Energiereserven aufzutanken, und ohne Sorge vor Ansteckung anderen Menschen begegnen. Die schweren Zeiten werden wieder leichter werden.“Pflegeassistentin Monika Krall sagt: „Für mich war die Impfung wichtig, weil Corona schon so lange dauert. Ich freue mich darauf, wieder Menschen in den Arm nehmen zu dürfen.“