Drei Lockdowns kosten die Händler 8,5 Milliarden Euro
Lockdown-Verlängerung verursacht zusätzlichen Umsatzentgang von 600 Millionen Euro.
Seit Wochenbeginn ist klar, dass sich der dritte Lockdown um mindestens eine Woche bis inklusive 24. Jänner verlängert. Das betrifft neben Gastronomie und Hotellerie vor allem auch weite Teile des Handels, die sich weiterhin gedulden müssen. Das zieht enorme Umsatzausfälle nach sich. Laut Berechnungen der Johannes-Kepler-Universität Linz (JKU) sorgen die mittlerweile drei harten Lockdowns seit Frühjahr 2020 zusammen für einen Umsatzentgang in den geschlossenen Non-FoodBranchen von rund 8,5 Milliarden Euro. Sollte der dritte Lockdown ein weiteres Mal bis Ende Jänner verlängert werden, würden sich die Umsatzverluste auf insgesamt 9,1 Milliarden Euro erhöhen. Allein die Verlängerung des dritten Lockdowns um eine Woche verursache laut JKU einen zusätzlichen Umsatzentgang in den geschlossenen Einzelhandelsbranchen von rund 600 Millionen Euro (brutto).
Die Studienautoren Christoph Teller und Ernst Gittenberger vom JKU-Institut für Handel, Absatz und Marketing betonen zudem: „Für die nächsten Jahre ist zu befürchten, dass der Aderlass im stationären Einzelhandel durch den vermehrten Austritt von Unternehmen aus dem Markt die Einzelhandelsstruktur Österreichs nachhaltig verändern wird.“Österreich drohen insbesondere in ländlichen Gebieten Nahversorgungslücken und das nicht nur im Bereich der kleinen Lebensmittelgeschäfte. „Der Niedergang der Einkaufsstraßen, vor allem der weniger frequentierten Bund C-Lagen, werde sich beschleunigt fortsetzen“, so die Experten.