Kleine Zeitung Kaernten

Feller ist für die Zugabe bereit

Manuel Feller ist im Slalom so stark in die Saison gestartet wie noch nie. Das gibt vor „der härtesten Woche des Jahres“Mut – denn am Sljeme fühlte er sich zuletzt immer recht wohl.

- Von Michael Schuen

Nein“, sagt Manuel Feller, „verblüfft war ich nicht.“Um nach kurzer Pause anzufügen: „Ich wusste schon, dass ich schnell bin. Dass es so weit nach vor geht, das war schon überrasche­nd. Und es stimmt schon, so gut habe ich im Slalom noch nie begonnen.“Es war ein wichtiger „Neustart“für den „neuen Feller“, wie sein Trainer Marko Pfeifer meint. Denn immerhin war die Saison mit dem Auslassen des Auftakts in Sölden und den darauf folgenden drei „Nullern“im Riesentorl­auf bescheiden gestartet, um es nobel auszudrück­en.

Der Befreiungs­schlag im Slalom war daher umso wichtiger und vor allem in Alta Badia klar erkenntlic­h. Aber von Abheben ist beim einst so großspurig­en Tiroler nicht die Spur zu sehen. Zu frisch sind die Erinnerung­en an die vergangene­n Saisonen, an die andauernde­n Schmerzen, das Kreuz mit dem Rücken. „Für mich war ein 15. Platz wie ein Sieg – und dann war ich daheim und wurde attackiert. Du weißt nicht, wie du sitzen sollst, und wirst beschimpft.“Klar, sagt Feller, da habe er die Kontrolle verloren, „einen Stein zurückg’schmissen“, wie er es nennt. Aber: „So wie man in den Wald schreit, so kommt es zu

rück.“Und seit er in zwei Slaloms wieder vorne in den Ergebnisli­sten zu finden war, „sind die Kritiker nicht mehr von den Schulterkl­opfern zu unterschei­den“.

Es habe geholfen, dass sich die Perspektiv­en verschoben haben über den Sommer, dank der neuen „Papa-Rolle“: „Es stimmt, wenn du heimkommst und der Kleine läuft mit einem

Smile auf dich zu, dann ist auf einmal alles gut.“Beim Skifahren ist dem – noch – nicht so. „Es waren nur zwei Rennen, jetzt kommen ganz andere. Und ich habe auch früher schon nach guten Rennen mitunter zwei in den Sand gesetzt.“

Feller, sagt Pfeifer, sei eben ein Läufer, bei dem man nie weiß, was kommt: „Es bleibt immer spannend.“In Zagreb hofft man auf ein Hoch, schließlic­h fuhr er hier vor zwei Jahren erstmals in einem Torlauf aufs Podest. Auch im Vorjahr war ein Durchgang gut, der zweite weniger.

Klar ist aber auch: Die kommenden Tage mit vier Rennen in fünf Tagen werden zur Prüfung für den Rücken. „Es kann auch sein, dass ich den zweiten Riesentorl­auf in Adelboden auslasse – es wäre falsch, in meiner Situation einen SlalomStar­t zu riskieren.“

 ??  ??
 ?? GEPA ?? Manuel Feller will auch in Zagreb unter Beweis stellen, dass er heuer im Slalom ein heißes Eisen ist
GEPA Manuel Feller will auch in Zagreb unter Beweis stellen, dass er heuer im Slalom ein heißes Eisen ist

Newspapers in German

Newspapers from Austria