Widerstand gegen Corona-Maßnahmen wird größer: Seit 17. November gab es in Kärnten bereits fast 1000 Anzeigen.
Am häufigsten missachten die Kärntner die Ausgangsbeschränkung. Hohe Dunkelziffer an Covid-19-Übertretungen befürchtet.
Mit dem Andauern der Corona-Pandemie sinkt bei immer mehr Kärntnern die Bereitschaft, sich an die Covid-19-Bestimmungen zu halten. Vom Beginn des zweiten harten Lockdowns am 17. November bis inklusive 1. Januar musste die Polizei fast 1000 Covid-Verstöße ahnden. Das sind durchschnittlich 21 Gesetzesübertretungen pro Tag.
„Am häufigsten wurde die Ausgangsbeschränkung missachtet“, sagt Mario Nemetz, Sprecher der Landespolizeidirektion. Gefolgt von Verstößen gegen die Maskenpflicht und das Nichteinhalten der Abstandsregeln. In diesen 45-tägigen Zeitraum fällt auch die einsatzintensive Silvesternacht, in welcher alleine 60 Covid-Anzeigen erstattet und sieben Organmandate ausgestellt wurden.
Ob die Zahl der geahndeten Missachtungen aus Polizeisicht viel oder wenig sei, wollte Nemetz nicht beantworten. „Uns geht es in erster Linie um Be
wusstseinsbildung und darum, die Leute aufzuklären“, lässt er durchblicken.
Bestraft werden von der Polizei folglich vor allem CovidSünder, die sich gegenüber den Beamten uneinsichtig oder aggressiv verhalten. Die meisten Anzeigen dürften im Zusammenhang mit anderen Straftaten (etwa Körperverletzung) erstattet werden. Auch bei AntiCorona-Demonstrationen wird immer wieder gegen die Abstandsregel und Maskenpflicht verstoßen – zuletzt Ende Dezember in Villach. „Die Anzeigenstatistik sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass es eine hohe Dunkelziffer an Verstößen gibt“, sagt ein Polizist. „Diese kann man tagtäglich sehen.“Menschen, die ohne einen Mund-Nasen-Schutz etwa in ein Geschäft gehen. Sie bleiben alle ungestraft. „Wir werden weiterhin verstärkte Kontrollen durchführen“, sagt Nemetz. Die Zahl der Beschwerden gegen die Strafbescheide ist hoch.